"Auch andere Dinge können nicht sanktioniert werden, trotzdem stellen wir Regeln auf": Oberösterreichs Landesschulratspräsident Enzenhofer pocht auf Deutsch in der Pause.

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Linz – Der oberösterreichische Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer pocht weiter auf die Verankerung von Deutsch als Pausensprache an den Schulen. Bestätigt sieht er sich durch OECD-Zahlen, wonach mehr als 70 Prozent der Migrantenkinder daheim nicht Deutsch sprechen. "Jede Minute muss genutzt werden, daher ist Deutsch auch in der Pause so wichtig", so Enzenhofer zur APA.

Laut der OECD-Studie "Immigrant Students at School", die sich auf bei PISA 2012 erhobene Zahlen stützt, sprechen in Österreich 71 Prozent der Migrantenkinder erster Generation und 74 Prozent der Migrantenkinder zweiter Generation daheim nicht die Unterrichtssprache. Zum Vergleich: OECD-weit sind es 64 Prozent (erste Generation) bzw. 41 Prozent (zweite Generation), in Deutschland 71 Prozent (erste Generation) bzw. 35 Prozent (zweite Generation).

Regeln ohne Sanktionen

Österreich ist eines der wenigen Länder, in denen Migrantenkinder, die schon im Inland geboren sind, seltener daheim Deutsch sprechen als noch im Ausland geborene. Einwände, wonach erst vor kurzem nach Österreich gekommene Schüler nicht in der Lage seien, Deutsch zu sprechen, kann Enzenhofer nur schwer nachvollziehen. "Natürlich kann ein Schüler, der noch nicht Deutsch kann, auch in der Pause nicht Deutsch sprechen." Für diesen werde das dann eben nicht gelten. "Das kann aber keine Ausrede für andere Schüler sein."

Auch das Argument, dass ohnehin keine Sanktionen möglich seien, hält Enzenhofer für verfehlt. "Strafen an den Schulen sind allgemein verboten. Auch andere Dinge können nicht sanktioniert werden, trotzdem stellen wir Regeln auf." Ein endgültiger Entwurf des Landesschulrats für die Hausordnungen an den Schulen soll nun nach den Semesterferien veröffentlicht werden. (APA, 17.2.2016)