Grüne Faust im Favoritner Himmel.

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Violette Stimmen.

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SK Rapid Wien

Wien – Vor Anpfiff wurde am Sonntagnachmittag in der Generali-Arena eine Trauerminute für Trifon Iwanow abgehalten. Der Bulgare ist am Samstag im Alter von 50 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Da er in den 90ern sowohl für Rapid als auch die Austria verteidigt hatte, war es ein berührender Moment der Stille. Iwanow war eine bemerkenswerte Erscheinung, ein Original mit Vollbart, er blickte grimmig drein, seine Beine waren zu einem wunderbaren O geformt. Mit Rapid wurde er 1996 Meister, erreichte das Europacupfinale, sein damaliger Mannschaftskollege Zoran Barisic erinnert sich "an einen großartigen Menschen und Fußballer. Wenn er wollte, war er Weltklasse." Iwanow wollte nicht immer, er war für jeden Trainer eine Herausforderung. Im Rapid-Dress bestritt er 53 Liga- und 17 Europacuppartien, in Violett lief er elfmal auf. Beide Teams bestritten das 316. Derby mit Trauerflor.

Gastgeber Thorsten Fink nominierte die erwartete Startelf, Barisic verblüffte leicht, er brachte Thomas Murg anstelle von Philipp Schobesberger als rechte Sturmspitze. Kapitän Steffen Hofmann war nach seiner Gelbsperre logischerweise wieder dabei, der 35-jährige Deutsche kürte sich zum landesweiten Rekord-Legionär, es war sein 396. Liga-Einsatz, was der Austria aber eher wurscht war.

Murgs Auftritt und Rapids Souveränität

Erwartet wurde ein intensives, kampfbetontes Spiel. Und es ging forsch zur Sache, hohes Tempo, Torraumszenen auf beiden Seiten. 9. Minute: Genialer Pass von Hofmann auf Murg, der 21-Jährige macht trocken das 1:0. Allerdings ist der Schütze knapp im Abseits gestanden, dem Schiedsrichterteam um Chef Alexander Harkam ist das entgangen. 14. Minute: Jelic wird knapp innerhalb des Strafraums von Vance Shikow gefoult, diesmal liegt Harkam richtig, Hofmann verwandelt den Elfer zum 2:0. Die Austria war rechtschaffen geschockt, Rapid kontrollierte die Partie mit einer Souveränität, die beim 0:1 im Cup gegen die Admira vermisst wurde. Pause. Fink brachte Stürmer Kevin Friesenbichler. Die Austria baute mangels Alternative Druck auf, das gelang sporadisch. Rapid übte sich eher in Passivität, Mario Sonnleitner rettete auf der Linie (69.). 72. Minute: Nach einem Konter erhöht Jelic auf 3:0. Fink sagte: "Ein trauriger Tag." Barisic sprach: "Wir waren giftig, sind ein intaktes Team."

Die Generalprobe für die Europa League am Donnerstag in Valencia ist also vorzüglich geglückt. Die Hütteldorfer sind nun punktegleich mit Salzburg Zweiter, das nächste Derby kommt bestimmt. (Christian Hackl, 14.2.2016)

FK Austria Wien – SK Rapid Wien 0:3 (0:2)
Generali-Arena, 12.500 Zuschauer (ausverkauft), SR Harkam

Torfolge:
0:1 (9.) Murg
0:2 (14.) S. Hofmann (Foulelfmeter)
0:3 (72.) Jelic

Austria: Hadzikic – Koch, Sikov, Rotpuller, Martschinko – Holzhauser, Serbest – Gorgon, Kehat (46. Friesenbichler), Venuto – Kayode

Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl – Petsos, Schwab – Murg (66. Schobesberger), S. Hofmann (60. Grahovac), F. Kainz – Jelic (77. Tomi)

Gelbe Karten: Venuto, Sikov, Kayode bzw. Jelic, S. Hofmann