Die Flüchtlinge sind ein gutes Geschäft für Österreich – sagt zumindest der Internationale Währungsfonds. Das zahle sich alles quasi von allein, die Arbeitslosigkeit unter Österreichern werde durch die Migration zurückgehen, die Löhne von einheimischen Arbeitnehmern steigen. Gleichzeitig wird auch noch das Budget entlastet. Wenn das so ist, brauchen wir wohl eine Untergrenze!

Im Ernst: Im Grunde genommen spielt es keine Rolle, ob Menschen, die von Krieg, Not und Elend flüchten, Geld in die heimische Staatskasse spülen oder etwas kosten. Egal, ob sie schon Jahre ohne Unterstützung in der Türkei gelebt haben oder direkt aus Syrien kommen. Österreich muss im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen und tut das auch.

Doch so manchem Experten würde es auch nicht schaden, einmal die rosa Brille abzunehmen. Die ökonomische Literatur zeigt, dass starke Migration zumindest für eine Weile die Löhne drückt und die Arbeitslosigkeit erhöht. Nicht dramatisch, aber doch. Mittelfristig können Niedrigqualifizierte profitieren und aufsteigen, das zeigen Erfahrungen aus Dänemark.

Jetzt muss die Integration angegangen werden, und das kostet. Dazu braucht es Deutschkurse ab dem ersten Tag und eine Arbeitserlaubnis binnen weniger Monate. Auch unpopuläre Maßnahmen, wie Zuschüsse für Firmen, die Flüchtlinge anstellen, gehören aufs Tapet. Am Ende soll die Menschlichkeit gewinnen, nicht der Finanzminister. (Andreas Sator, 12.2.2016)