Herr Grozurek hebt ab.

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Admira-Keeper Siebenhandl räumt Rapid-Stürmer Jelic ab, den folgenden Elfer hält der Schlussmann aber.

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Stefan Lainer schoss Salzburg ins Halbfinale: "Ich bin auf Verdacht mitgegangen, das war klassisch abgestaubt."

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Roman Kienast an Walke vorbei, aber leider im Abseits.

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Wien/Graz – Rapid und der Cup, das passt nicht. Der letzte Titel des Rekordmeisters liegt mehr als 20 Jahre zurück – und auch heuer wird das nichts mehr. Denn im Viertelfinal-Spiel am Mittwoch triumphierte die Admira im Happel-Stadion, setzte sich durch einen Treffer von Ex-Rapidler Lukas Grozurek (87.) mit 1:0 (0:0) durch.

Und das durchaus verdient. Waren die Hütteldorfer vor der Pause die tonangebende Mannschaft, so änderte sich das in der zweiten Halbzeit. Die Admira nahm das Heft zunehmend in die Hand und beeindruckte mit variablem Spiel. Disziplin, effektives Pressing und keine Scheu vor Eigeninitiative waren die Schlüssel zum Erfolg. Für Rapid vergab Ex-Admiraner Stefan Schwab in der 27. Minute einen Foulelfmeter. Grün-Weiß verpatzte damit die Generalprobe für das Wiener Derby gegen die Austria am Sonntag.

Zoran Barisic schickte exakt jene Formation auf den Rasen, der er beim 3:0-Erfolg gegen den WAC das Vertrauen geschenkt hatte. Bei den Südstädtern rutschten im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Salzburg Patrick Wessely, Philipp Malicsek, Ilter Ayyildiz und Dominik Starkl neu in die Startelf. Die Umstellungen wurden zum einen nötig, da Christoph Knasmüllner (Zehenprellung) und Daniel Toth (Fußprellung) verletzungsbedingt fehlten. Die nun in die Mannschaft gekommenen Spieler hatten sich laut Admira-Trainer Ernst Baumeister in der Vorbereitung aber auch aufgedrängt.

Siebenhandl im Mittelpunkt

Die erste hochkarätige Chance fanden die Hütteldorfer in der 13. Minute durch Philipp Schobesberger vor. Der Oberösterreicher entwischte der Hintermannschaft, scheiterte mit seinem Flachschuss aber an Goalie Jörg Siebenhandl. Der stand 13 Minuten später erneut im Mittelpunkt, als er Matej Jelic beim Versuch, mit der Faust eine Flanke wegzufausten, außerhalb des Fünfmeterraums am Kopf traf. Beim anschließenden Elfmeter konnte sich Siebenhandl auszeichnen und fischte den Schuss von Schwab aus der linken unteren Ecke.

Danach lahmte der Rapid-Spielfluss für einige Minuten, was der defensiv gut stehenden Admira erste gefährliche Aktionen erlaubte. Die beste Möglichkeit hatte Markus Wostry, der Richard Strebinger zentral anschoss (32.). Wenig später hatte der Rapid-Torhüter mit einem Weitschuss von Bajrami keine Probleme (35.). Auf der Gegenseite brachte Stefan Nutz nicht genügend Druck hinter den Ball (39.), erneut war Siebenhandl der Gewinner.

Bei der Admira kam nach der Halbzeitpause Grozurek ins Spiel, der mit Dominik Starkl einen weiteren Ex-Rapidler im Sturm unterstützen sollte. Das klappte recht gut, die Gäste waren nun das bessere Team. Stephan Zwierschitz, der mit links aus 15 Metern abzog, verfehlte in der 57. Minute denkbar knapp das Tor. Ebenfalls mit links ließ Schobesberger die – inklusive des Elfmeters – vierte Rapid-Großchance ungenützt (62.).

Hofmann-Freistoß an die Latte

Den Grün-Weißen fehlten insgesamt aber die Ideen. Ab der 66. Minute sollte deshalb Steffen Hofmann, der erstmals im Frühjahr zum Einsatz kam, für neue Impulse sorgen. Kurz nach Beginn der Rapid-Viertelstunde setzte der Kapitän einen Freistoß an die Latte, den Abpraller konnte der überraschte Schobesberger im Fünfer nicht kontrollieren. Weitere gefährliche Angriffe brachte der Favorit nicht zustande.

Anders die Admira, die zuschlug, als sich viele der nicht Allzuvielen im Stadion schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten. Nach einer weiten Freistoß-Hereingabe brachte die Rapid-Abwehr im Kollektiv den Ball nicht weg, Grozurek schoss aus kurzer Distanz ein. Ein kleiner Wermutstropfen für die Admira war die Gelb-Rote Karte, die Kapitän Christoph Schößwendter wegen einer Unsportlichkeit in der Nachspielzeit kassierte.

Salzburg schaukelt 1:0 über die Zeit

Im zweiten Spiel des Abends setzte sich Titelverteidiger Red Bull Salzburger dank eines Treffers von Stefan Lainer 1:0 (0:0) bei Sturm Graz durch, profitierte dabei von einem Fehler von Sturm-Goalie Michael Esser. Die Grazer hatten mehr Möglichkeiten, scheiterten aber an der nicht vorhandenen Chancenauswertung.

Sturm-Coach Franco Foda stellte sein Team auf zwei Positionen um. Anstelle von Marko Stankovic begann Sascha Horvath im offensiven Mittelfeld, für Sandi Lovric kam der Austro-Australier James Jeggo zu seinem Debüt für die Steirer. Bei den Gästen Oscar Garcia auf Benno Schmitz als Sechser, vor diesem kam erstmals von Beginn an der in der Winterpause verpflichtete Brasilianer Bernardo zum Einsatz. Im Vergleich zum 2:1-Sieg bei Admira Wacker am Sonntag rückte auch Lainer neu in die Mannschaft.

In einer weitgehend offenen ersten Hälfte ging Salzburg nach dem Schnitzer von Esser in der 29. Minute in Führung. Nach dem Seitenwechsel verwaltete der Bundesliga-Tabellenführer das Resultat, fand selbst keine konkreten Chancen mehr vor. Bei Sturm sollte der für den Gelb-gefährdeten Jeggo eingewechselte Roman Kienast für mehr Punch im Angriff der Grazer sorgen. Die Foda-Elf, die sich zwar nach Kräften bemühte, agierte vorne aber weiterhin ohne Fortune.

Als man sich einmal doch bis in den Gäste-Strafraum durchkombinierte, stand Kienast nach Stanglpass von Andreas Gruber knapp im Abseits. Der in der 74. Minute erzielte Treffer zählte nicht. Die letzte Möglichkeit machte wenige Momente vor dem Schlusspfiff Salzburg-Keeper Walke zunichte, der nach einer Ecke beim Kopfball von Gruber eine Glanzparade auspackte. (red/APA 10.2. 2016)

ÖFB-Cup-Viertelfinale:
Rapid Wien – FC Admira Wacker Mödling 0:1 (0:0). Wien, Ernst-Happel-Stadion, 5.500, SR Jäger.

Tor: 0:1 (87.) Grozurek

Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl – Petsos, Schwab (87. Prosenik) – Schobesberger, Nutz (66. S. Hofmann), F. Kainz (90. Murg) – Jelic

Admira: Siebenhandl – Zwierschitz, Schößwendter, Wostry, Wessely – Lackner, Ebner – Bajrami, Malicsek (46. Grozurek), Ayyildiz (69. Spiridonovic) – Starkl (91. Posch)

Gelb-Rote Karte: Schößwendter (93./Unsportlichkeit)

Gelbe Karte: Schwab

Sturm Graz – Red Bull Salzburg 0:1 (0:1). Graz, UPC Arena, 6.248, SR Lechner.

Tor: 0:1 (29.) Lainer

Sturm: Esser – Kayhan (68. Gruber), Avlonitis, Kamavuaka, Lykogiannis – Jeggo (46. Kienast), Offenbacher – Schick, Horvath, Klem (76. M. Stankovic) – Edomwonyi

Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Schmitz – Lainer, Bernardo, Berisha (84. Atanga) – Minamino (57. Lazaro), Soriano (92. Pehlivan)

Gelbe Karten: Jeggo, Kamavuaka, Offenbacher bzw. Bernardo