Sydney – Der Klimawandel zwingt rund die Hälfte aller Pflanzen und Tiere zum Ortswechsel. Wissenschaftliche Auswertungen von Daten zu tausenden Spezies habe ergeben, dass weltweit eine Wanderungsbewegung Richtung Pole oder in höhere Lagen eingesetzt hat, sagte Camille Parmesan von der Universität Plymouth (Großbritannien) am Mittwoch bei einer Konferenz an der australischen University of Tasmania in Hobart.

Die Auswirkungen der Erderwärmung würden in hunderten Studien aufgezeigt, so Parmesan. Neben einem Wandel der Verbreitungsräume seien auch andere Veränderungen zu beobachten: So reagierten etwa eine erhebliche Anzahl der untersuchten Arten mit einer früheren Blüte oder Brutzeit auf die Erwärmung. Bei Wandervögeln seien zudem Verschiebungen der Flugperioden zu beobachten.

Negative Auswirkungen seien besonders bei bereits bedrohte Arten zu verzeichnen, warnte die Wissenschafterin. Deren Schutz werde angesichts des Klimawandels "möglicherweise nicht immer machbar sein". Als Beispiel nannte Parmesan etwa Opossums der tropischen Bergregionen Australiens, die vom Klimawandel "bereits schwer beeinträchtigt" seien. Andere Arten seien gefährdet, weil sie etwa durch die zunehmende Urbanisierung an einem Ortswechsel gehindert würden. (APA, 10.2.2016)