"Händchen halten, sich umarmen oder einfach nackt nebeneinander schlafen, das macht viel aus."

Foto: apa

Wien – Vielen gilt der Valentinstag ohnehin nur als dreiste Geschäftemacherei. Auch wer dem Tag ein gewisses romantikförderndes Potenzial zutraut, sollte seine diesbezüglichen Erwartungen nicht zu hoch stecken. Wer sich nur einmal im Jahr bewusst Zeit für seine Beziehung nimmt, wird damit wenig Erfolg haben, sagt die Tiroler Sexualpsychologin Daniela Renn.

Wer mit großen Erwartungen in den Valentinstag geht, der hat auch das Risiko, dass diese nicht erfüllt werden – außer man spricht zuvor mit dem Partner über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. "Es ist wichtig zu klären, was man gerne hätte, sonst riskiert man Enttäuschungen", meint Renn.

Reden im Bett

Um dauerhaft mehr Zweisamkeit im Alltag zu ermöglichen, könnten sich Paare mit kleinen Kindern etwa verabreden, an mehreren Abenden pro Woche den Fernseher nicht einzuschalten, sich gemeinsam ins Bett zu setzen und in Ruhe zu reden. "Zwei Stunden ohne Kinder sind schon sehr viel", so Renn.

Je länger ein Paar zusammen ist, desto öfter sollten die Partner bewusst Zeit miteinander verbringen. Dabei muss es nicht immer um Sex gehen: Renn, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Österreichischer Psychologen, lobt die "Kraft der Berührung": "Händchen halten, sich umarmen oder einfach nackt nebeneinander schlafen, das macht viel aus."

Denn durch diese Art von Körperlichkeit würden Endorphine und andere Botenstoffe ausgeschüttet, die das Wohlbefinden steigern – und dies bewirke einen gewissen "Rückkoppelungseffekt": "Man strahlt seine Befindlichkeit an den Partner wieder zurück." Was der Liebe jedenfalls nicht schadet. (APA/red, 9.2.2016)