Zlatko Junuzovic kann heute nicht für Werder kämpfen, der Österreicher ist erneut angeschlagen

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Stuttgart – Mit zwei Duellen von Bundesligisten startet am Dienstag der DFB-Pokal ins Viertelfinale. Mit dem VfB Stuttgart will das Team der Stunde gegen Borussia Dortmund seine Höhenflug fortsetzen. Im zweiten Spiel kämpfen Bayer Leverkusen und Werder Bremen um den Einzug in die nächste Runde. Bayern München und Hertha BSC bekommen es am Mittwoch jeweils mit einem Zweitligisten zu tun.

Seit Jürgen Kramny Ende November von Alexander Zorniger übernommen hat, geht es beim VfB Stuttgart wieder steil nach oben. Mit vier Siegen in Serie arbeitete sich der Verein von Martin Harnik und Florian Klein zuletzt vom Tabellenende auf Platz zwölf nach vorne. Dementsprechend selbstbewusst gehen die Schwaben in die Partie gegen den Tabellenzweiten.

Ein besonderes Spiel dürfte das Duell mit dem BVB vor allem für den gebürtigen Dortmunder Kevin Großkreutz werden. Zum ersten Mal in seinem Fußballerleben wird der eingefleischte BVB-Fan gegen seinen Ex-Verein auflaufen. "Für mich ist das ein ganz besonderes Spiel, das ist kein Geheimnis. Ich habe 27 Jahre dort gelebt. Das ist immer mein Zuhause", sagte der vor wenige Wochen über den Umweg Galatasaray Istanbul zu den Schwaben gewechselte Außenverteidiger.

Skripnik: Können kicken

Im zweiten Spiel am Dienstag hoffen mit Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch zwei weitere Österreich-Legionäre auf den Einzug ins Halbfinale. Gegen Leverkusen bedarf es jedoch eine deutlich stärkere Leistung, als zuletzt beim 1:5 gegen Mönchengladbach. "Wir können nicht nur sofort wieder etwas gutmachen, sondern auch Geschichte schreiben", sagte Werder-Trainer Viktor Skripnik. "Wenn wir 100 Prozent auf den Platz bringen, wissen wir, dass wir was erreichen können. Fußball spielen können wir, jeder sieht das." Junuzovic wird jedoch nicht mitwirken können, den 28-Jährigen plagen leichte Schulterprobleme.

Auch bei Bayer weiß man, dass das 1:5 nicht unbedingt der Bewertungsmaßstab für die Bremer Qualität sein dürfte. "Wir dürfen sie nicht unterschätzen", warnte Trainer Roger Schmidt vor dem sechsfachen Pokal-Gewinner. Schließlich hätten die Hanseaten in den ersten Rückrundenpartien auf Schalke (3:1) und gegen Hertha BSC (3:3) "große Moral bewiesen und gezeigt, dass sie Spiele umdrehen können". Die Statistik zumindest spricht für die Norddeutschen: In den bisherigen fünf Cup-Begegnungen beider Teams behielt Werder stets die Oberhand.

Bochum: "Auf wahrscheinlich ist geschissen"

Am Mittwoch greift schließlich Double-Gewinner Bayern München ein. Der Bundesliga-Spitzenreiter bekommt es mit Zweitligist VfL Bochum zu tun. Damit der Titelverteidiger in Bochum keine böse Überraschung erlebt, erinnerte Thomas Müller seine Münchner Mannschaftkollegen an den letzten Pokalauftritt beim VfL im Dezember 2011, als erst der späte Treffer von Arjen Robben in der Nachspielzeit für das kappe 2:1 sorgte: "Das war damals sehr knapp."

Die Stimmung in Bochum fasste Frank Goosen, berühmtester Kabarettist der Stadt und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des VfL: "Realistisch betrachtet ist es wahrscheinlicher, dass am Ende der FC Bayern das Spiel gewinnt", sagte er im Interview mit dfb.de: "Aber auf wahrscheinlich ist geschissen."

Bei Hertha BSC träumt man ebenfalls weiter vom ersten Finale im heimischen Olympiastadion seit der Saison 1980/81. Die nächste Hürde auf dem Weg dorthin, Zweitligist 1. FC Heidenheim, scheint überwindbar. "Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen. Aber bisher haben es die Jungs immer hingekriegt", sagte Pal Dardai vor dem vierten Pokalspiel seiner Mannschaft gegen einen Zweitligisten in Serie. Bereits im Sommer hatte der Hertha-Coach das Finale im eigenen Stadion als Ziel ausgegeben. (APA/red, 8.2. 2016)