Hinter einem Facebook-Kontakt seiner Tochter vermutete ein Paar einen Kinderschänder – und brachte den Mann laut Anklage um. Wegen dieser Tat muss sich ein Ehepaar von Dienstag an in Aachen vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass es den 29-Jährigen erstochen hat, weil er die Zwölfjährige über Facebook angeschrieben hatte.

Laut Anklage hatte der Mann das Mädchen für ein Treffen "unverfänglich" angeschrieben. Die Eltern des Kindes sollen mehr dahinter vermutet haben. Sie sollen gedacht haben, der 29-Jährige habe bewusst Kontakt zu einem Kind aufgenommen. Auf dem Handy des Mannes sollen sie Fotos von ihrer Tochter vermutet haben. Tatsächlich sei der Kontakt zwischen dem Mann und dem Mädchen sehr schnell versandet, teilten die Ermittler mit.

Auf einen Feldweg gelockt

Mit Hilfe einer Bekannten sollen die Eltern den 29-Jährigen auf einen Feldweg im nordrhein-westfälischen Eschweiler in der Nähe von Aachen gelockt und ihn dann erstochen haben. Dazu habe die Bekannte des Ehepaars über das Internet Kontakt zu dem Opfer aufgenommen, sich mit ihm verabredet und ihn auf den Feldweg gelockt.

Ein weiterer Mitangeklagter soll auf die Kinder des Paares aufgepasst haben. Die beiden Bekannten sollen davon ausgegangen sein, dass das Opfer verletzt werden sollte. Sie sind der Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung angeklagt. (APA, 8.2. 2016)