Wien – In der Bawag gibt es nun jene zinsenlosen Kontoprodukte zu kaufen, deren Ankündigung im Jänner im Internet einen Shitstorm ausgelöst hatten. Unter dem Überbegriff Islamic Banking hatte die Bank damals das "Amana-Konto" beworben: "islamkonforme Girokonten" (Bawag) ohne Soll- und Habenzinsen.

Abseits von Boykottaufrufen in den sozialen Netzwerken ist das Produkt laut einer Bawag-Sprecherin "auf breite Resonanz gestoßen, auch außerhalb der ursprünglichen primären Zielgruppe". Daher wurde es nun eingeführt – allerdings unter neuem Namen.

Budget Konto statt Amana

Aus Amana wurde das "Budget Konto". Zinsen für Guthaben gibt es nicht, für Überziehungen werden fixe Kontoführungsgebühren verrechnet. Es gibt drei Varianten, zu Kosten von 4,90 Euro, 11,99 Euro und 34,99 Euro im Monat.

Warum das nicht mehr unter "Islamic Banking" läuft? Die Bawag dazu: "Die Zinsfreiheit stellt nur einen Teil der ethischen Richtlinien von Muslimen dar. Daher wäre es zu weit gegriffen, hier von Islamic Banking zu sprechen."

Neue Gebührenverrechnung

Zudem ist die Bawag dazu übergegangen, bei neuen Konten die Gebühren monatlich zu verrechnen. Bisher hatte sie das einmal pro Quartal getan, was Konsumentenschützer regelmäßig kritisiert haben. (gra, 6.2.2016)