Wien – Im Fall um den ungeklärten Tod eines 25-jährigen Au-pair-Mädchens in Wien ist am Freitag in der Schweiz ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte einen entsprechenden Onlinebericht des "Kurier". Gegen den Mann werde "wegen Verdachts des Mordes" ermittelt, sagte Behördensprecherin Nina Bussek. Der Verdächtige soll nach Österreich ausgeliefert werden.

Der Festgenommene werde "aufgrund bisheriger Ermittlungsergebnisse" als Tatverdächtiger geführt, sagte Bussek. Details zu dem Beschuldigten gab die Sprecherin nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft werde beim Gericht beantragen, eine Auslieferung in die Wege zu leiten.

Festnahme in Asylunterkunft

Laut "Kurier" handelt es sich um einen Gambier, der in einer Asylunterkunft gefasst wurde. Medien hatten zuletzt berichtet, dass die 25-Jährige einem Mann aus Gambia Unterschlupf gewährt haben soll, um ihn vor der Abschiebung zu bewahren.

Die tote US-Studentin war am Abend des 26. Jänner halb nackt in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung in Wien-Wieden gefunden worden. Die Frau lag mit dem Gesicht nach unten auf einer Matratze auf dem Boden, daneben befanden sich Blutspuren. In der spärlich eingerichteten Wohnung waren alle Glühbirnen durchgebrannt, überall standen Kerzen herum.

Tod durch Ersticken

Die Obduktion ergab Tod durch Ersticken, wie es dazu kam, war laut Bussek am Freitag weiter unklar. Fremdverschulden könne nicht ausgeschlossen werden, hatte die Polizei zunächst mitgeteilt. Ein gerichtsmedizinisches Gutachten samt toxikologischem Befund wird mehrere Wochen bis zu seiner Fertigstellung in Anspruch nehmen. (APA, 5.2.2016)