Wien – Die organisierten Heta-Anleihegläubiger, die das Rückkaufangebot der Kärntner ablehnen und 100 Prozent ihrer Forderungen zurückbezahlt haben wollen, bleiben weiterhin unter einer Decke. Die einzelnen Gläubiger haben ihre vertragliche Behaltepflicht für die Anleihen verlängert – sie gilt nun bis zum Sommer.

Das hat allerdings ganz praktische Gründe: Ursprünglich war die Gruppe von einer früheren Veröffentlichung des Rückkaufanbots (Kärnten bietet 75 Prozent für die vom Land garantierten Papiere) ausgegangen. Das wurde dann aber erst im Jänner veröffentlicht. Die Angebotsfrist läuft bis 11. März; zwei Drittel der Gläubiger müssen zustimmen, damit der Vergleich zustande kommt.

Die "aufmüpfigen" Gläubiger repräsentieren ein Volumen von mehr als fünf Milliarden Euro – angeblich sind sie aber mit weiteren Hypo-Investoren im Gespräch, die sich ihnen anschließen wollen. Offiziell ist von den Sprechern der Gruppe aber nichts dazu zu erfahren.

Uhr tickt

Auch vonseiten der Abwicklungsbehörde (FMA) tickt die Uhr: Das Schuldenmoratorium, das die FMA verhängt hat, endet am 31. Mai – und spätestens dann setzt es den von der FMA angekündigten Schuldenschnitt.

In Kärnten, dessen Landesbank die Hypo Alpe Adria ja einst war, ist man unterdessen dabei, das Landesimage wieder aufzupolieren. Tun will das die "Initiative für Kärnten", zu deren Gründern der Chef der Kärntner Industriellenvereinigung, Christoph Kulterer (nicht mit dem Ex-Hypochef verwandt), ebenso gehört wie Ex-Infineon-Chefin Monika Kircher. Oder wie Exlandeschef Christoph Zernatto (ÖVP), der heutzutage aber auf der Seite der "aufmüpfigen" Gläubiger zu finden ist. Er war bei der Vorstellung der Plattform in Wien am Mittwochabend nicht dabei. (gra, APA, 4.2.2016)