Irmgard Griss hat in Wien-Mariahilf ihr Quartier für den Wahlkampf gefunden.

Foto: Regine Hendrich

Wien – Drei große Räume sind es, die sich das Team um Irmgard Griss im sechsten Wiener Gemeindebezirk seit Jänner teilt – der "War-Room", das strategische Zentrum des Wahlkampfes. In der Capistrangasse mit Blick auf die Mariahilfer Straße sind die 20 Mitarbeiter untergebracht. Bis vor kurzem war in den Räumlichkeiten noch ein Immobilienbüro untergebracht. Die Einrichtung für das Team von Griss ist deshalb noch auf das Wesentliche beschränkt: Schreibtische, zwei Couches und ein Plattenspieler. "Mit dem Büro können wir den Wahlkampf jetzt auf eine neue Stufe heben", sagt Kampagnenleiter Milo Tesselaar.

Leihgabe des Klubs

Alexander Van der Bellen, formal ebenso unabhängig wie Griss, hat wenig überraschend bei seiner Partei, den Grünen, Unterschlupf gefunden. Im Erdgeschoß am Rooseveltplatz in Wien-Alsergrund hat ihm die Bundespartei drei Räume abgetreten – als Sachspende, wie es heißt. Sprecher der Kampagne ist Lothar Lockl, Van der Bellens ehemaliger Pressesprecher als Parteichef. Insgesamt sind im Wahlkampfbüro derzeit etwa zehn Leute beschäftigt.

Sigrid Rosenberger sitzt in einem neuen Büro in der Herrengasse ums Eck vom Michaelerplatz, wo von 1989 bis 1997 die Redaktion des Standard untergebracht war. Rosenberger ist eine – streng abgerechnete – "Leihgabe" des SPÖ-Parlamentsklubs, sie fungiert derzeit als Pressesprecherin von Präsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer und koordiniert seine Termine.

Unterstützung in Gehweite

Rosenberger hat erst Anfang der Woche ihr Quartier in der Herrengasse aufgeschlagen, die Büros sind noch provisorisch eingerichtet, von einem "War-Room" will hier niemand reden. Hundstorfer hat es sich in seinem kleinen Zimmer gemütlich gemacht. Er wird von etwa zehn Leuten betreut, die SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße mit mehr Unterstützung ist nur zehn Fußminuten entfernt.

Richtig viel Platz hat Susanne Walpitscheker, die für ÖVP-Kandidat Andreas Khol den Wahlkampf managt. Quartier haben sie im Haus der ÖVP-Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse neben dem Wiener Rathaus bezogen. Im zweiten Stock sind die Räumlichkeiten des Arbeiter- und Angestelltenbundes leer gestanden und wurden angemietet. Noch sind Khol und Walpitscheker in den Zimmerfluchten eher einsam, es sind insgesamt acht Räume, "bald wird es hier ziemlich eng werden", sagt Walpitscheker. Im Laufe des Wahlkampfes sollen hier die Expertenteams mit ihren Mitarbeitern einziehen, Mitte Februar gibt es einen Tag der offenen Türe.

Normalbetrieb aufrecht

Ebenso in den Parteiräumlichkeiten wird die Kampagne von Norbert Hofer geplant. Im FPÖ-Parlamentsklub wird das Wahlkampfbüro untergebracht sein. "Wir wollen den Normalbetrieb so wenig wie möglich unterbrechen", sagt Klub-Pressesprecher Martin Glier. "Die Leute, die jetzt schon hier arbeiten, werden sich halt etwas mehr auf den Wahlkampf konzentrieren." (Moritz Ablinger, Michael Völker, 5.2.2016)