Belgrad/Sarajevo – Ein ehemaliger Angehöriger der bosnisch-serbischen Truppen ist am Donnerstag in Belgrad wegen der Teilnahme am Srebrenica-Massaker im Juli 1995 zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Laut Medienberichten hatte Branko Gojkovic die Straftat zugegeben und diesbezüglich einen Vergleich mit der Sonderstaatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen erzielt. Er war zusammen mit weiteren sechs Angehörigen einer bosnisch-serbischen Militäreinheit am 16. Juli 1995 an der Ermordung von mehreren hundert bosniakischen Zivilisten, Bewohnern Srebrenicas, auf dem Landgut Branjevo bei Zvornik beteiligt.

Vier der Beteiligten waren bereits zuvor in Bosnien zu Haftstrafen verurteilt worden, ein weiterer vor dem UN-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien. Drazen Erdemovic war 1996 die erste Person, die vom Haager Gericht für das Massaker in Srebrenica verurteilt worden war.

Nach der Einnahme der UN-Schutzzone Srebrenica durch bosnisch-serbische Truppen am 12. Juli 1995 wurden in der Umgebung der ostbosnischen muslimischen Enklave rund 8.000 Stadtbewohner brutal ermordet. (APA, 4.2.2016)