Right Now, Wrong Then (ROK 2015, 121 min)
Regie: Hong Sang-soo
Mit: Jung Jae-young, Minhee Kim

Die gleiche, einfache Geschichte in zwei Variationen. Der südkoreanische Regisseur Hong Sang-soo erzählt die eintägige Liebesgeschichte des Regisseurs Ham Chun-su (Jung Jae-young) und der Malerin Yoon Hee-jung (Minhee Kim). Die beiden begegnen sich zufällig, verbringen einen Tag miteinander und müssen dann wieder voneinander scheiden. Die Annäherung der beiden Charaktere variiert Hong dabei, indem er in der Mitte des Films dieselbe Story erneut ablaufen lässt, lediglich in Nuancen variiert. Das ruhige Charakterporträt wird dadurch um eine leicht surreale Ebene erweitert.

Foto: stadtkino

The Lobster (IRE/GB/GRE/F/NED/USA 2015, 118 min)
Regie: Giorgos Lanthimos
Mit: Colin Farrell, Rachel Weisz, Jessica Barden, Olivia Colman, Ashley Jensen

In einer dystopischen Zukunft müssen Singles, die nicht von selbst einen Partner finden, in ein einsames Hotel. Wer es dort nicht schafft, einen Lebensmenschen sein Eigen zu nennen, wird zur Strafe in ein Tier verwandelt. David (Colin Farell) wünscht sich nach der Trennung von seiner Frau die Verwandlung in einen Hummer – sollte er scheitern. Die Umstände zwingen den unfreiwilligen Single jedoch in der trockenen Komödie des Griechen Giorgos Lanthimos alsbald zur Flucht aus dem Hotelgefängnis. Doch auch im Wald findet er keine Ruhe.

Foto: sony

Valley Of Love (F/B 2015, 91 min)
Regie: Guillaume Nicloux
Mit: Gerard Depardieu, Isabelle Huppert, Dan Warner, Aurelia Thierree, Dionne Houle

Isabelle Huppert und Gérard Depardieu spielen in "Valley of Love" ein einstiges Paar, das sich durch den Selbstmord des gemeinsamen Sohnes wieder etwas näher kommt. In der brütenden Hitze des Death Valley suchen sie nach einem letzten Lebenszeichen ihres toten Sohnes. In einem Brief hat er die beiden kurz vor seinem Selbstmord dazu aufgefordert, sich zusammen an verschiedenen Orten im Todestal einzufinden und dort auf ein Zeichen von ihm zu warten. Bei diesem absurd anmutenden Aufenthalt kommt das einstige Paar sich wieder näher und erzählt sich, wie das jeweilige Leben ohne den anderen geworden ist. Rund 35 Jahre nach "Der Loulou" (1980) standen Huppert und Depardieu wieder für einen gemeinsamen Film vor der Kamera.

Foto: filmladen

Sisters (USA 2015, 118 min)
Regie: Jason Moore
Mit: Amy Poehler, Tina Fey, James Brolin, Ike Barinholtz, Kate McKinnon

Maura (Amy Poehler) und Kate (Tina Fey) sind zwei denkbar ungleiche Schwestern. Gemein haben sie aber die Empörung, als ihre Eltern verkünden, das Haus ihrer Kindheit verkaufen zu wollen. Als die Schwestern anreisen, um ihr altes Kinderzimmer auszumisten, beschließen sie, eine letzte große Party mit ihren früheren Mitschülern zu schmeißen, um die Jugendzeit wieder aufleben zu lassen und Verpasstes nachzuholen... Zwei der lustigsten Frauen Amerikas in den Hauptrollen, eine Riege an "Saturday Night Live"-Stars um sie herum und eine Geschichte mit Potenzial, gleichermaßen zu unterhalten und zu berühren: Die Vorzeichen für "Sisters" standen eigentlich gut, das Ergebnis ist aber eine handelsübliche, tröge Partykomödie ohne frische Ideen und große Lacher.

Foto: UPI

Dirty Grandpa (USA 2016, 102 min)
Regie: Dan Mazer
Mit: Zac Efron, Robert De Niro, Julianne Hough, Aubrey Plaza, Zoey Deutch

Dick (Robert De Niro) hat gerade seine Frau beerdigt. Seine neue Freiheit möchte er gebührend feiern – und überredet seinen Enkel Jason (Zac Efron), mit ihm nach Florida zu fahren. Die beiden landen in der Partyhochburg Daytona zwischen partywütigen College-Kids. Wettsaufen, Drogeneskapaden und auf die Stirn gekritzelte Penisse gehören dabei noch zu den harmlosesten Ausrutschern des ungleichen Duos. "Dirty Grandpa" entwickelt sich schnell zu einem klamaukigen Chaos voller zotiger Sprüche.

foto: constantin film

Die wilden Kerle – Die Legende lebt (D 2016, 95 min)
Regie: Joachim Masannek
Mit: Michael Sommerer, Aaron Kissiov, Bennet Meyer, Vico Mücke, Jimi Blue & Wilson Gonzalez Ochsenknecht

"Die Wilden Kerle" sind zurück – mit ihrem sechsten Kinoabenteuer "Die Legende lebt". Allerdings spielen die Darsteller aus den ersten fünf Filmen nur noch eine kleine Rolle. Im Mittelpunkt stehen neue, deutlich jüngere Fußballkerle. Wie ihre alten Vorbilder müssen sie den Teufelstopf erobern, auf dem Leon alias Jimi Blue Ochsenknecht und die anderen vor vielen Jahren legendäre Fußballwettkämpfe ausgetragen haben. Mutig stürzen sich die Nachwuchskicker ins Abenteuer und vor allem ins Training mit Willi (Rufus Beck). Das ist auch bitter nötig, denn wenn sie die Galaktischen Sieger nicht im entscheidenden Match schlagen, wird das Wilde Kerle Land zerstört. Der Anführer der Galaktischen ist übrigens mit Fußball bestens vertraut: Es ist Mats Lehmann, Sohn des ehemaligen deutschen Nationaltorwarts Jens Lehmann.

Foto: walt disney studios

Deadpool (USA/CDN 2016, 106 min)
Regie: Tim Miller
Mit: Ryan Reynolds, Morena Baccarin, Gina Carano, T.J. Miller, Rachel Sheen

Unheilbar an Krebs erkrankt, nimmt Wade Wilson (Ryan Reynolds) alias Deadpool an einem geheimen Versuchsprogramm einer Gruppierung teil, die nichts Gutes plant. Die Krankheit wird zwar geheilt und Wilson mit Superkräften ausgestattet, sein Gesicht aber entstellt. So mag sich Wilson seiner Verlobten nicht zeigen. Da es sich um einen "Liebesfilm" handelt, wie Deadpool zu Beginn erklärt, geht der Superheld, der sich nicht an Superhelden-Regeln halten will, auf die Suche nach dem Mann, der ihn wieder herstellen könnte – und weil der auch Superkräfte hat, geht es munter in Richtung Materialschlacht... Mit "Deadpool" hat Marvels unkonventionellster Held den Einzug ins Kino geschafft. Auf der Leinwand gibt sich der schießwütige, selbstheilende Mutant nicht weniger humorvoll – von Ironie bis zum sprichwörtlichen Holzhammer.

Foto: centfox

Was wir nicht sehen (A 2014, 75 min)
Regie: Anna Katharina Wohlgenannt

Die Wiener Filmemacherin Anna Katharina Wohlgenannt erzählt in ihrem Dokumentarfilm "Was wir nicht sehen" von der Allgegenwärtigkeit elektromagnetischer Wellen – und davon, wie sie manche Menschen krank macht. Wohlgenannt porträtiert fünf elektrohypersensitive Menschen, die allesamt angeben, unter jenen Strahlen zu leiden, die von u.a. Mikrowellen, Mobilfunk und WLAN ausgehen. Sie erzählen von ihren Symptomen, die sich meist ähnlich sind und von Ohrensausen und Migräne über Schlafstörungen und Erschöpfungs- und Schwindelgefühl bis zu kognitiven Aussetzern reichen. Und berichten von ihren Methoden, wie sie sich in einer zunehmend verstrahlten Welt abzugrenzen versuchen. (APA, red, 10.2.2016)

Foto: Plan C Filmproduktion