Graz – Die Frage, wie neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung in Museen optimal vermittelt werden können, wird vom 7. bis 11. Juni rund 1.000 internationale Experten in Graz beschäftigen. Das European Network of Science Centers and Museums (ECSITE) ist mit seiner Jahreskonferenz in Graz zu Gast. Ein Rahmenprogramm für die breite Öffentlichkeit begleitet den Kongress.

Die internationale Plattform mit Sitz in Brüssel hat sich zum Ziel gesetzt, Wissenschaft und Forschung den Menschen näher zu bringen. Den Science Centres und Museen wird dabei eine zentrale Mittlerfunktion zugeschrieben. ECSITE bündelt etwa 400 Science Center, technische Museen, naturhistorische Museen, Forschungseinrichtungen und ähnliche Institutionen aus rund 50 Ländern. Diese erreichen mit ihren Ausstellungen und Projekten rund 40 Millionen Menschen jährlich, hieß es am Mittwoch bei der Präsentation der Zielsetzung und des Rahmenprogramms der kommenden ECSITE-Konferenz in Graz.

Hintergrund

Die Organisation der Konferenz, zu der auch Museumsdirektoren und -pädagogen, Ausstellungsdesigner, Grafiker, Marketingexperten, IT-Spezialisten und nicht zuletzt Forscher kommen, teilen sich das Universalmuseum Joanneum, das Grazer Kindermuseum Frida & Fred und der Verein Science Center Netzwerk mit der Vorsitzenden Margit Fischer. "Seit 23 Jahren verfolge ich die Aktivitäten von ECSITE. Ich bin froh, dass wir den Jahreskongress nach Österreich bringen können", betonte die Ehefrau von Bundespräsident Heinz Fischer. Insgesamt werden 300 Referenten in 80 Veranstaltungen zu erleben sein.

"Es ist wichtig, dass wir die Wissenschaft nicht an den Unis belassen, dass sie allgemein verständlich kommuniziert wird, damit möglichst viele Menschen an ihrer Entwicklung teilhaben können", betonte Martina Schröck, Wissenschaftsreferentin der Stadt Graz (SPÖ). Dementsprechend waren die Organisatoren auch bemüht, dass der Expertenkongress von einem Rahmenprogramm begleitet wird, das Wissenschaft hautnah erleben lässt.

Begleitprogramm

Unter dem Motto "Eine Stadt baut eine Maschine" soll zu Tagungsbeginn am 7. Juni in der Grazer Messe die "wahrscheinlich größte Kettenreaktionsmaschine, die die Steiermark je gesehen hat" in Betrieb gehen, schilderte Jörg Ehtreiber vom Kindermuseum Frida & Fred. Im Vorfeld werde es Workshops für alle jene geben, die sich beim Bau beteiligen wollen.

Bereits ab dem 2. März wird eine Wissenschaftsausstellung des Science Center Netzwerk im Naturkundemuseum Graz zu sehen sein. Hands-on-Exponate sollen dazu einladen, in das Thema "Wechselwirkung" einzutauchen. Das Werk von Richard Kriesche, der sich seit den 1960er-Jahren immer wieder mit wissenschaftlichen Inhalten künstlerisch auseinandergesetzt hat, wird in der Neuen Galerie am Universalmuseum ab dem 2. Juni gezeigt. Bereits ab dem 18. März lädt das Kindermuseum Frida & Fred "Tüftelmäuse" zur Auseinandersetzung mit bahnbrechenden Erfindungen ein.

Die Jahreskonferenz findet erstmals seit der Gründung vor 27 Jahren in Österreich statt. Zentrale Themen sind Fragen der Kooperation mit wissenschaftlichen Instituten und Museen, der Industrie, der Wirtschaft, Politik bis hin zur Kunst. (APA, 6. 2. 2016)