Den Kunden bringt die Post ein Packerl, hunderten Post-Angestellten den Ruhestand.

Foto: APA / Robert Jäger

Wien – Wie viele der rund 1.500 Vertragsbediensteten der Post im Alter über 50 den im Herbst attraktivierten Sozialplan bis Jahresende angenommen haben, ist noch nicht überliefert. Klar ist aber, dass sich der Personalstand der gelben Post trotz Maßnahmen wie dieser – geboten wurden bis zu 45 Monatsbruttobezüge freiwillige Abfertigung zuzüglich zur gesetzlichen – nicht im selben Ausmaß verringert.

Das lässt sich an den vom Unternehmen unter www.post.at veröffentlichten Zahlen ablesen. Demnach erhöhte sich seit 2012 vor allem die Personalfluktuation im gelben Riesen. Im Jahr 2014 betrug der Beschäftigtenstand 18.403 (Vollzeitäquivalente). Als dienstunfähig ausgewiesen waren 441, weitere 1.896 haben sich vom Unternehmen verabschiedet, und 1.348 wurden neu eingestellt. Die Fluktuation beträgt damit 10,30 Prozent, rechnet der Sozialsprecher der Neos, Gerald Loacker, vor.

Fluktuation hoch

2013 betrug die Fluktuation 10,90 Prozent, weil 2.066 Dienstnehmer das Unternehmen von sich aus verlassen haben und 1.483 Arbeitnehmer neu angestellt wurden.

Die angestrebte jährliche Verringerung des Personalstands bezifferte die Post mit einer Größenordnung von 500 bis 600, er reduzierte sich von 2010 bis 2014 von 20.695 auf 18.403 Vollzeitstellen. "Diese Entwicklung ist günstig für die Post", kritisiert Loacker, "aber teuer für den Steuerzahler, der für die Bezüge frühpensionierter Dienstnehmer aufkommen muss." Jahr für Jahr würden zwischen 1.300 und 1.600 Mitarbeiter eingestellt, ältere und teurere aber teilweise gegen ihren Willen pensioniert. Die Post wies den Vorhalt, Mitarbeiter würden in den Ruhestand gedrängt, stets zurück. Auch der Sozialplan sei rechtens, weil mit dem Betriebsrat ausverhandelt. (ung, 2.2.2016)