Mexiko-Stadt – Nach der Festnahme des Drogenbosses Joaquin "El Chapo" Guzman hat Mexikos Polizei im Zuge einer Großoffensive 22 führende Mitglieder des Sinaloa-Drogenkartells festgenommen. Wie die Zeitung "El Universal" berichtete, sind darunter Mitglieder, die für die Finanzgeschäfte des Kartells verantwortlich sind. Der Zugriff sei im Bundesstaat Sonora im Grenzgebiet mit den USA erfolgt.

Sicherheitsbehörden der USA hätten mit Informationen zu den Transportrouten der Drogenhändler und möglichen Aufenthaltsorten wichtige Hinweise geliefert. Nach seinem Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis war der Chef des Sinaloa-Kartells, Guzman, am 8. Jänner gefasst worden. Die Vereinigten Staaten haben seine Auslieferung beantragt.

Die US-Behörden werfen ihm unter anderem Mord, Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Geldwäsche vor. Das Sinaloa-Kartell gilt als eines der mächtigsten Syndikate Mexikos. Es kontrolliert im Westen des Landes den Kokain- und Marihuanaschmuggel in die USA und unterhält enge Kontakte zu kolumbianischen Drogenhändlern. Mittlerweile hat das Kartell sein Geschäftsfeld erweitert und ist nach Einschätzung von Experten auch in Produktpiraterie, Menschenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt. (APA, 31.1.2016)