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Finaler Jubel.

Foto: Reuters/Pempel

Wroclaw/Krakau – Spaniens Handballer greifen nach ihrem ersten EM-Titel. Die Iberer besiegten im zweiten Halbfinale der europäischen Titelkämpfe in Krakau im Duell der ehemaligen Weltmeister Kroatien mit 33:29 (18:14) und treffen am Sonntag (17.30 Uhr/ARD) auf Deutschland, das sich zuvor in Wroclaw gegen Norwegen nach Verlängerung denkbar knapp mit 34:33 (27:27, 14:13) durchsetzte. Den ersten Vergleich der beiden Teams zum Turnierauftakt hatten die Spanier mit 32:29 für sich entschieden.

Beste Werfer beim Erfolg gegen den zweimaligen Olympiasieger waren Antonio Garcia und Valero Rivera mit jeweils sechs Toren. Die Kroaten um den Kieler Domagoj Duvnjak erwischten in der Tauron Arena den besseren Start und gingen mit 10:7 (17.) in Führung. Doch mit einer starken Abwehrleistung und einfachen Toren nach Tempogegenstößen kamen die Spanier wieder zurück ins Spiel. Mit fünf Treffern in Serie ging Spanien mit 15:13 (26.) in Führung.

Die Partie blieb auch in der zweiten Halbzeit eng, Kroatien kämpfte sich auf 23:24 (46.) heran. Doch die Spanier hatten das bessere Ende für sich.

Deutscher Wechselfehler?

Deutschland musste kurz um den Finaleinzug bangen, denn Norwegen legte gegen die Wertung des Spiels Protest ein. Nach Ansicht der norwegischen Offiziellen soll Deutschland in den letzten Sekunden einen zusätzlichen Spieler in einem gelben Leibchen auf das Feld geschickt haben, obwohl Tormann Andreas Wolff seinen Kasten nicht verlassen hatte. Am Samstag zogen die Norweger ihren Protest aber zurück.

Bester deutscher Werfer war vor rund 7.500 Zuschauern Tobias Reichmann mit zehn Treffern, den Siegtreffer erzielte Kai Häfner. Damit haben die deutschen Handball-Männer erstmals seit dem Titelgewinn 2004 wieder ein EM-Finale erreicht. Der bisher letzte große Erfolg war der WM-Triumph 2007 im eigenen Land.

Spannung bis zum Ende

Von Beginn an hatte sich das erwartete Duell auf Augenhöhe entwickelt. Die deutsche Deckung war für den im Turnierverlauf bisher so starken norwegischen Rückraum eine nur schwer zu überwindende Wand. Norwegen hatte im Turnierverlauf Titelverteidiger Frankreich, Gastgeber Polen und Kroatien geschlagen

Das deutsche Team hatte im Angriff Probleme, die Lockerheit der vergangenen glanzvollen Auftritte fehlte. Einige technische Fehler ermöglichten dem Gegner zudem einige leichte Tore bei Tempogegenstößen. Die Spannung steigerte sich von Minute zu Minute, in der packenden Schlussphase glich Kühn für die Deutschen mit seinem vierten Tor beim vierten Versuch zum 22:22 (49.) aus. Doch die Norweger legten wieder vor. 19 Sekunden vor dem Ende rettete Dahmke seine Mannschaft in die Verlängerung.

Häfner sorgte dort mit zwei Toren in Folge für die erste deutsche Führung (30:29/64.) seit der 47. Minute. Es blieb dramatisch. Bis Häfner fünf Sekunden vor dem Ende für die Entscheidung sorgte. (APA/sid/red, 29.1. 2016)