Keine Feierabend-Idylle für die Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt).

Foto: ORF/ARD/WDR/Wolfgang Ennenbach

Wenn nicht gerade Helene Fischer ein sogenanntes Resting Bitch Face sowie eine schwarze Perücke an Til Schweiger vorbeiträgt und man aus lauter Wut sein Gehörgerät überprüft, weil man kein einziges Wort außer "Fack" und als Bonus vielleicht noch "Scheiße" versteht (was aber auch an Schweigers Aussprache liegen kann), dann geschieht gewöhnlich Folgendes:

Die individuellen Formulierungen der Tatort-TV-Tagebuchschreiber mögen unterschiedlich sein, aber: Wenn man um dreiviertel neun endlich eingeschlafen ist, weil die Zeit bleiern geworden ist und sich die klischeeverdächtig neurotischen und vom Leben zerknautschten KomissarInnen ziemlich langwierig von 08 zu 15 schleppen, dann hat man es richtig gut. Um halb zehn wieder aufgewacht und putzmunter für Inspektor Barnaby und seine somatisierenden Fälle aus der Mappe seines Urgroßvaters, kennt man sich im Tatort und seinen immer auch einen Finger auf soziale Brennpunkte legenden handlungsstrangulierenden Nebenwirkungen immer noch bestens aus.

Man wird Zeuge eines dramatischen Finales, zu dem man sich ein zweites Abendessen macht, am besten in Form eines herzhaften Wurstbrots. Ich glaube, ein Fall drehte sich einmal um die Chefin einer Essiggurkerlfabrik. Essiggurkerl sind auf einem Wurstbrot unerlässlich, Senf und Kren Verhandlungssache. Ja, was noch ...

Bei Klaus Doldingers Originalfassung der Tatort-Kennmelodie saß 1970 Udo Lindenberg am Schlachzeuch. Inzwischen existieren aber zwei Neufassungen ohne ihn. Diesen Sonntag kommt der Tatort aus Dortmund. Die dortigen Ermittler sind besonders neurotisch und vom Leben zerknautscht. (Christian Schachinger, 30./31.1.2016)