Blog: Radschlag nach Osten
Laos: Im Dschungel kochen die Männer
Auch wenn die Bergetappen die Wadeln strapazieren – und es ist selten flach –, ist Laos bisher das Lieblingsland auf unserer Reise
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Alexandra Zöchner, Stefan Jahrmann
Die Einreise nach Laos ist eigentlich sehr unkompliziert für Österreicher: Man kommt zur Grenze, füllt ein Formular aus, zahlt 35 US-Dollar, und schon erhält man sein Visum samt Einreisestempel. Boten, der erste Ort nach der Grenze zu China, wirkt noch sehr chinesisch. Bis 2011 lebte Boten von den Casinos und großen Hotels, die hier erfolgreich betrieben wurden. Seitdem diese auf Druck der chinesischen Regierung geschlossen werden mussten, verfallen die ehemals prunkvollen Gebäude. In einem haben wir eine Nacht verbracht – gruselig!
Die Geisterstadt Boten.
Scharfe Kurven gibt es in Laos zur Genüge.
Erste Bekanntschaft mit wilden Tieren ;-)
Laos ist uns auf Anhieb sympathisch: Die Landschaft mit ihren immergrünen Hügeln und Flüssen ist wunderschön, und die Leute sind stets freundlich und rufen jedem ein grüßendes "Sabaidee" zu.
Nach unserer ersten, etwas anstrengenden Etappe – ein freiwilliger Umweg – nach Luang Namtha brauchen wir eine Pause.
Wir unternehmen einen zweitägigen Ausflug in den laotischen Dschungel. Eine nette Wanderung führt uns in ein abgelegenes ursprüngliches Dorf, wo wir "sticky rice" – sehr klebrigen Reis – kennenlernen dürfen.
Im laotischen Dschungel kochen die Männer.
Ein köstliches Abendmahl!
Die Nacht verbrachten wir mitten im Wald in Bambushütten. Nach einer unruhigen Nacht ging es mit dem Kajak den Namtha-Fluss hinunter, mitten durch das Herz des Dschungels.
Als wir die Räder erneut besteigen – im Bild ein blinder Passagier –, radelt es sich schon um einiges leichter. Unsere Wadeln haben sich scheinbar wieder darauf eingestellt.
Und die Wadeln müssen in Laos auch ordentlich herhalten, denn das Land ist selten flach.
Von oben sieht die Straße richtig schön aus.
Hupen erwünscht!
Wir werden überall freundlich begrüßt.
Kinder in Laos geben sich mit einfachem Spielzeug zufrieden.
Von goldenen Statuen kann man nie genug kriegen.
Und wieder einmal geht's bergauf.
Was man in den Bergen Laos' nicht alles auf der Straße findet.
Grün in Grün.
Der Lohn auf dem Gipfel: eine wunderschöne Aussicht.
Im Norden Laos' sind wir fast in jedem Ort die einzigen Touristen und daher eine Attraktion. Eine Ausnahme ist das liebliche Nong Khiaw. Dort gibt es Infrastruktur für Touristen, dennoch ist es keineswegs überlaufen und daher sehr ruhig.
Die Umgebung ist atemberaubend: Karstfelsen umgeben einen Fluss, und überall tropische Gewächse.
Nong Khiaw von oben. Eine kurze Wanderung beschert uns einen einmaligen Ausblick, eine traditionelle laotische Massage am Tag darauf gibt uns die Energie zurück.
Der Weg nach Luang Prabang bedeutet längere Bergaufetappen – extrem anstrengend, aber auch ein wunderschöner Ausblick.
In Luang Prabang sind wir zunächst etwas schockiert über die Touristenmassen, die extra für das Lichterfest gekommen sind. Bereits Nächte zuvor ist die Stadt von Kerzenlicht erleuchtet. Auch wir haben ein Gesteck in den Mekong gelegt in der Hoffnung, all unsere Sorgen loszuwerden.
Da bekommt man schon vom Zuschauen Muskelkater.
Wer kann das richtig ausprechen?
Südwärts geht es bei schwüler Hitze nochmals so richtig in die Berge. Die Straßen in Laos sind kaum befahren, also lassen wir uns Zeit und genießen die Umgebung. Dunkel wird es hier um diese Jahreszeit leider bereits um sechs Uhr. Da heißt es schon früh nach einer Unterkunft Ausschau halten, die zu finden nie schwierig ist.
Am Morgen liegt noch der Nebel im Tal.
Eine kurze Verschnaufpause auf einem der endlosen Gipfel.
Ein beliebter Madensnack für Zwischendurch.
Damit die Armmuskulatur nicht verkümmert ...
Jetzt wissen wir, wo der Chili herkommt.
Endlich einmal eine flache Gegend.
Das Fahrrad ist in Laos ein beliebtes Transportmittel.
Tubing in Vang Vieng. Hier kann man sich mit einem Reifen den Fluss hinuntertreiben lassen und zwischendurch in drei Bars einkehren. Bis 2011/12 gab es viel mehr Bars, in denen auch verschiedenste illegale Drogen konsumiert werden konnten. Nachdem jedoch einige Touristen dort den Tod gefunden hatten, wurde das Treiben etwas eingedämmt. Sicherheitsvorkehrungen fehlen jedoch nach wie vor.
Den Gästen entgeht nicht, dass die Bewohner der Stadt sich wohl gespalten fühlen. Einerseits lässt sich hier mit den Touristen gutes Geld machen (das auch nötig ist), andererseits ist man von diesen Touristen eigentlich sehr genervt – oft verständlicherweise. Lustig fanden wir das Wasserabenteuer aber auf jeden Fall!
Der Rest der Strecke bis zur Hauptstadt Vientiane ist relativ flach – und die Umgebung etwas langweiliger.
Die Trennung von Landwirtschaft und Tempelanlagen – gar nicht so einfach.
Zur Abwechslung eine weiße Buddha-Statue.
Die Hauptstadt Vientiane – im Bild ein Tempel – ist eher ein nettes, großes, verschlafenes Dorf mit wenig zu sehen. Von dort führen die letzten 25 Kilometer bis zur Grenze nach Thailand. Nach 25 tollen Tagen verlassen wir unser bisheriges Lieblingsland wieder. Das letzte Land auf unserer Liste steht bevor. (Text: Alexandra Zöchner, Fotos: Stefan Jahrmann, 2.3.2016)