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Der "Global Hawk" hat eine Spannweite von 40 Metern.

Foto: AP

Berlin – Die US-Riesendrohne "Global Hawk" hat erstmals Deutschland überquert, um ihr Einsatzgebiet über der Ostsee zu erreichen. Bereits am Montag hielt sich das unbemannte Aufklärungsflugzeug zweimal für je 85 Minuten im deutschen Luftraum auf, wie das deutsche Verteidigungsministerium jetzt mitteilte. Der "Global Hawk" ist fast identisch mit der Skandaldrohne "Euro Hawk", die keine Zulassung für den deutschen Luftraum erhalten hat.

Verzögerungen

Die US-Drohnen sind auf Sizilien stationiert und überqueren Deutschland auf dem Weg zur Ostsee. Sie kehren dann aber am selben Tag zu ihrem Standort zurück. Die "Global Hawk"-Flüge zählen zur Nato-Unterstützung für die östlichen Bündnispartner im Zuge der Krise des Westens mit Russland rund um die Ukraine.

Eigentlich sollte der erste Überflug in einem eigens dafür eingerichteten Korridor bereits im Oktober stattfinden. Er verzögerte sich aber, weil es weiteren Absprachebedarf zwischen den USA und den zu überfliegenden Staaten gab.

Eine der größten Drohnen

Die 14,5 Meter langen Drohnen mit einer Spannweite von fast 40 Metern gehören zu den größten der Welt. Sie können mehr als 18 Kilometer hoch fliegen und mehr als 24 Stunden in der Luft bleiben. Den deutschen Luftraum durchqueren sie in einer Höhe von 15 Kilometern. Diese Höhe erreicht kein herkömmliches Verkehrsflugzeug.

Der "Global Hawk" ist praktisch baugleich mit dem "Euro Hawk", von dem es nur einen Prototypen gibt, weil das deutsche Verteidigungsministerium das Projekt 2013 stoppte. Zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits 600 Millionen Euro verschlungen. Grund für den Projektstopp waren Probleme bei der Zulassung für den deutschen Luftraum. Im Mai soll der Prototyp für Testflüge reaktiviert werden.

Es sollen nun weitere "Global Hawk"-Flüge folgen – bis zu fünf pro Monat. Die Ausnahmegenehmigung gilt aber nur bis April. Die Aufklärungstechnik wird bei den Überflügen abgeschaltet. (APA, 29.1.2016)