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VMware-Chef Pat Gelsinger baut um.

Foto: YUYA SHINO / REUTERS

Trotz wachsender Konkurrenz konnte sich VMware über Jahre als zentraler Anbieter für Virtualisierungslösungen halten. Neben zahlreichen Server-Produkten bietet das Unternehmen auch diverse Lösungen für Desktop-Systeme an, etwa um auf einem Mac-Destop Windows oder Linux laufen zu lassen. Die Zukunft eben jener Produkte stellt nun aber ein aktueller Bericht in Zweifel.

Rauswurf

Vmware hat das Entwicklungsteam für "Workstation" und "Fusion" vollständig entlassen, berichtet Christian Hammond in einem Blog-Eintrag. Der Entwickler war selbst bis zum Jahr 2013 Teil des für Fusion und Workstation zuständigen Hosted-UI-Teams bei Vmware, und hatte sich danach selbstständig gemacht. Die Auflösung dieser Entwicklungsabteilung ist offenbar Teile einer größeren Kündigungswelle bei Vmware. Am Montag kündigte VMware eine interne Reorganisation an, von der 800 Posten betroffen sein.

Statement

In einer Stellungnahme gegenüber Arstechnica betont ein VMware-Sprecher, dass Support und Entwicklung von Fusion und Workstation wie bisher aufrecht erhalten werden sollen. Die Fakten nähren allerdings ernsthafte Zweifel an dieser Darstellung. Gäbe es Pläne zur aktiven Weiterentwicklung, wäre eine gleichzeitige Entlassung sämtlicher mit einem Produkt beauftragter Programmierer eine reichlich seltsame Herangehensweise.

Hintergrund

VMware gehört seit 2004 zum Storage-Experten EMC, für den wiederum Dell vor einigen Monaten die Rekordsumme von 67 Milliarden US-Dollar geboten hat. Dabei ist auch immer wieder zu hören, dass Dell einen Teil der EMC-Beteiligungen an VMware verkaufen möchte, um einen Teil der Kosten hereinzuspielen. EMC hat weltweit 70.000 Angestellte, Ende 2014 waren davon 18.000 bei VMware beschäftigt.

Zahlen

VMware hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 6,57 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, ein Plus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Gewinn lag bei 997 Millionen US-Dollar. Auch die Workstation/Fusion-Abteilung soll dabei bis zuletzt profitabel agiert haben. (apo, 28.1.2016)