Antonio Sommese, "Was Ihnen Ihr Berater nicht erzählt. Die besten Tricks für Ihren finanziellen Erfolg. € 25,70 / 200 Seiten. Finanzbuchverlag, München.

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Bei den meisten Finanzbüchern ist es so, dass sie für den österreichischen Sparer / für die österreichische Sparerin nur bedingt brauchbar sind: zu sehr auf den deutschen Markt zugeschnitten.

Auch dieses Buch krankt ein bisschen daran: Von Riester-Rente ist man hierzulande (Gott sei Dank) entfernt, und auch deutsche Wohnbauprämien sind wenig aussagekräftig ebenso wie auf den deutschen Markt zugeschnittene Steuervorteile.

Dennoch ist das Buch auch für heimische Anleger gut verwendbar, gibt es doch praktikable Tipps, die mit vielen Fallbeispielen unterlegt sind: Wie sollte jemand anlegen, der in etwa Ende 20 ist und noch nicht recht weiß, wohin die berufliche Reise geht? Der Autor, ein langjähriger selbstständiger Finanzberater, legt den Schwerpunkt in diesem Fall auf Taggeldkonten und Mischfonds.

Die quasi nächste Stufe ergibt sich nach einer Erbschaft. Erstmals ist das Vermögen auf einem manchmal recht ordentlichen Stand. Streuung ist jetzt das Gebot der Stunde, wobei Sommese empfiehlt, nicht nur in Finanzklassen, auch bei den Produktanbietern zu diversifizieren.

Überhaupt ist Sommese ein strikter Verfechter einer möglichst breiten Streuung des Portfolios. Denn mit sogenannten sicheren Sparprodukten sei ein Vermögensaufbau nicht möglich. "Aktienfonds und Mischfonds gehören in jedes auf Wachstum ausgerichtete Portfolio", ist sein Credo.

Dabei kommt die 72er-Faustregel zur Anwendung. Diese bemisst, wie lange es dauert, bis sich das eingesetzte Kapital verdoppelt. Bei einem Zinssatz von 1,50 Prozent sind es satte 48 Jahre – da freuen sich nur mehr die Erben. Bei immer noch realistischen vier Prozent sind es hingegen nur mehr 18 Jahre. Selbst bei zwölf Prozent dauert es sechs Jahre, bis sich das Vermögen verdoppelt.

"72" heißt die Regel deshalb, weil diese Zahl, dividiert durch die Verzinsung, die Zeit ergibt, die für eine Vermögensverdoppelung nötig ist. – Und dabei geht es ziemlich ungerecht zu: Je größer die Vermögen, desto kleiner werden die Risiken. (28.1.2016)