Müll online entsorgen – das Konzept klingt nach Zukunftsmusik, steht aber in der Steiermark in den Startlöchern. Neben der Verknüpfung von Digitalisierung, demografischem Wandel und Angeboten der Abfallwirtschaft beschäftigte man sich bei der von Saubermacher am Dienstag organisierten Tagung "No time to waste" mit den Möglichkeiten der Wastebox – einer Art Kleincontainer, den u.a. die Post bringt.

"Als Abfallentsorger könnte man es sich leicht machen und sagen, Müll wird es immer geben", so Saubermacher-Eigentümer Hans Roth. Es gehe aber darum, dass sich bestehende Unternehmen vernetzen, daher auch die Tagung mit Wirtschaftsvertretern und der öffentlichen Hand, "da die Digitalisierung auch vor der Abfallwirtschaft nicht halt machen wird", so Vertriebschef Ralf Mittermayr bei einem Pressetermin während der Tagung in Feldkirchen bei Graz. Der erste Schritt aus einer Reihe von Services könnte die Wastebox sein, erst österreich-, dann durchaus europaweit.

Post bringt Abfallkiste

Die Box – grob gesagt ein belastbares Behältnis in drei Größen für Private und Gewerbe – kann man sich in ihrer kleinsten Ausführung von der Post bringen lassen, sie fasst rund ein Kubikmeter. Größere Einheiten aus Metall – wie Schuttcontainer, Mulden genannt – fassen bis zu zehn Kubikmeter. Über eine Online-Plattform wird die Abholung organisiert. Dies sei etwa für kleine Schuttmengen wie etwa nach einer Badezimmerrenovierung gedacht, wenn das Sammelzentren weit entfernt liege oder man selbst kein Fahrzeug zum Transport habe.

Über die Plattform werden Kunden und Entsorger zusammengebracht, so Mittermayr. Dadurch werde bestehende Infrastruktur genutzt, nämlich die für den Kunden nächstgelegene. Bei 700.000 Muldenfahrten in Österreich pro Jahr kämen beträchtliche Mengen zusammen. Derzeit liege die Inanspruchnahme vor allem im urbanem Raum wie Graz, Wien, aber auch Salzburg und Linz. (APA, 26.01.2016)