Donald Rumsfeld gehört zu den umstritteneren Persönlichkeiten der jüngeren US-Geschichte. Der einstige Berater von Richard Nixon und Personalchef von Gerald Ford amtierte von 2001 bis 2006 ls Verteidigungsminister unter George W. Bush jr. In seine Verantwortung fallen unter anderem die Angriffe auf Afghanistan nach den Terroranschlägen des 11. September 2011 sowie der Beginn des zweiten Golfkriegs gegen den Irak und im Zuge dessen passierter Folterskandale, wie jenem von Abu Ghraib.

Nach seinem Rückzug im Dezember 2006 betätigte sich Rumsfeld als Autor, Advokat für den Ausbau von öffentlichen Leistungen und auch in der Privatwirtschaft. Zuletzt auch in der Spielebranche, wie das Wall Street Journal berichtet.

Berater für "teuflisches" Solitaire-Spiel

Für das App-Studio WSC stand er als Kreativdirektor für "Churchill Solitaire" zur Verfügung. Laut Beschreibung handelt es sich um "die teuflischste Version" des Kartenspiels, die je geschaffen wurde. Der einstige britische Premier Winston Churchill soll sie während des zweiten Weltkriegs gespielt haben, um sich geistig fit zu halten. Rumsfeld soll die Regeln des Spiels wiederum vom ehemaligen belgischen Nato-Botschafter André de Staercke gelernt haben.

Laut Schilderungen der Entwickler hat Rumsfeld bei der Entwicklung durch die Übermittlung von Memos assistiert, eine Praxis, die er schon im Weißen Haus pflegte. Er selber nutze kaum Computer. Es dürfte sich um "das erste Videospiel" handeln, das "von einem 83-Jährigen umgesetzt wurde, in dem er Notizen für die Programmierer mit einem Diktaphon aufnimmt." Auf Rumsfelds Anregung hin seien etwa Fernsehausschnitte aus der Kriegszeit und Tonausschnitte von Churchills Reden in das Spiel integriert worden.

Churchill Solitaire

Android-Version folgt

Umgesetzt ist das Kartenspiel im Free-2-Play-Format. Die Solitaire-Aufgaben sind kostenlos zugänglich und lösbar. Wer jedoch Tipps für die nächste Aktion erhalten oder Züge zurücknehmen will, wird zur Kasse gebeten. Umgesetzt wurde das Game bislang nur für iOS, eine Android-Version soll jedoch bald folgen. (gpi, 25.01.2016)