Wolfgang Neumann ist der Erfinder des Energy Globe Award.

Foto: Klemens Fellner

Es war natürlich ein toller Zufall, sagt Wolfgang Neumann: Zwei Tage nach dem Fall der Sanktionen fand die Verleihung der Energy Globe World Awards in Teheran statt. "Das gab uns nochmals Aufmerksamkeit", erklärt der Oberösterreicher, der den Preis seit 16 Jahren rund um den Globus verleiht.

Die Idee dafür kam dem Energietechniker, als er in Spanien in einem überhitzten Konferenzraum zuhörte, wie eine fantastische Idee zum Energiesparen vorgestellt wurde – "und ich der Einzige war, der nicht geschlafen hat".

Gute Ideen zur Vermeidung des Klimawandels, zu mehr Energieeffizienz und zum Umstieg auf Alternativenergien müssten anders, peppiger, präsentiert werden, dachte er sich und erfand den Energy Globe – in Anlehnung an den berühmten US-Filmpreis.

Mittlerweile ist das Ganze ein großes Rad geworden. Für 2000 Projekte in hundert Ländern wurde der Award in 16 Jahren vergeben. In Teheran waren 60 Nationen vor Ort, überhaupt sei dort "die Begeisterung für erneuerbare Energien enorm". Immer wird die Verleihung mit ähnlich viel Show zelebriert wie die Film-Golden-Globes. Klimaschutzaffine Schauspieler werden eingeladen: Arnold Schwarzenegger, Martin Sheen, Robin Gibb.

Neumanns mangelnde Scheu, die Globe-Verleihung auch in weniger angesehenen Ländern wie Libyen vorzunehmen (und dabei auch Muammar Gaddafi 2004 mit einem Award auszuzeichnen), dürfte der Grund sein, weshalb Österreich bei der Unterstützung des umtriebigen 60-Jährigen lange zurückhaltend war. Sponsoren fanden sich zwar, aber die mediale Präsenz für die international groß wahrgenommenen Awards – rund 6500 TV-Stationen übertragen Teile der Verleihung – blieb hierzulande aus.

Das hat sich mittlerweile geändert. Auch via Youtube erfolgt ein großer Teil der Verbreitung. Und Wirtschaftskammer samt Außenhandelsstellen unterstützen Neumann, der nebenbei noch immer seinen Bauernhof in Neukirchen bei Altmünster betreibt und gerne um fünf Uhr aufsteht.

Bei den Energy Awards setzt der Vater von fünf Töchtern gerne auf große Namen. Vorsitzende und Jurymitglied ist Maneka Gandhi, die Witwe von Sanjay Gandhi, Indira Gandhis jüngerem Sohn. Es gebe hervorragende, einfache und zugleich pfiffige Projekte, sagt Neumann, vor allem auch in armen Ländern. Damit diese nicht vergessen werden, hat er auf www.energyglobe.info eine Datenbank dazu aufgebaut. (Johanna Ruzicka, 25.1.2016)