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Clowns und Polizei am Grenzübergang im griechischen Kastanies.

Foto: AP Photo/Thanassis Stavrakis

Auch eine symbolische Schere kam zum Einsatz.

Foto: AFP / SAKIS MITROLIDIS

Athen – Hunderte Menschen haben die Öffnung der griechisch-türkischen Grenze für Flüchtlinge verlangt, nachdem es in der Ägäis erneut zwei tödliche Bootsunglücke gegeben hatte. "Öffnet die Grenze, genug Ertrunkene in der Ägäis", hieß es auf griechischen, türkischen und englischen Spruchbändern bei den Protesten am Sonntag.

Die Demonstranten wurden einige hundert Meter vor der scharf gesicherten Grenze von der Polizei aufgehalten. Eine weitere Gruppe von Demonstranten, die per Bus eine türkische Kundgebung erreichen wollten, wurde am Grenzübergang Kypoi gestoppt.

Die Demonstranten folgten dem Aufruf mehrerer linker Gruppen. Sie wollen für Flüchtlinge die Möglichkeit zur sicheren Einreise in die Europäische Union schaffen, damit sie ihr Leben nicht bei der gefährlichen Überfahrt über die Ägäis auf die griechischen Inseln riskieren.

Am Freitag waren erneut 45 Flüchtlinge bei drei Bootsunglücken in der Ägäis ertrunken, darunter 20 Kinder. Mehr als 850.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr trotz der Gefahren über das Meer nach Griechenland.

Die griechisch-türkische Landgrenze war lange ein beliebter Zugang nach Europa, bevor 2012 ein 12,5 Kilometer langer Zaun auf dem Abschnitt errichtet wurde, wo die Grenze nicht im Fluss Evros verläuft. Der Zaun war damals von der EU-Kommission kritisiert worden, doch ist die Kritik längst verstummt. Inzwischen fordern die EU-Partner von Athen weitere Maßnahmen, um die Einreise von Flüchtlingen auf griechisches Gebiet zu verhindern. (APA, 24.1.2016)