Bild nicht mehr verfügbar.

Am schnellsten Weg ins Tal: Aksel Lund Svindal.

Foto: Reuters/Foeger

Ein gut besuchtes Spektakel: der Super-G von Kitzbühel.

Foto: APA/Hochmuth

Kitzbühel – Aksel Lund Svindal hat seine momentane Dominanz in den Speed-Bewerben im alpinen Ski-Weltcup am ersten Renntag in Kitzbühel eindrucksvoll bestätigt. Der Norweger setzte sich am Freitag im Super-G vor dem US-Amerikaner Andrew Weibrecht (+0,31 Sekunden) und Hannes Reichelt (0,42) durch und feierte den siebenten Saisonsieg. Kombi-Sieganwärter Marcel Hirscher war mit Platz 23 zufrieden (1,90).

Svindal, der von neun Speed-Rennen im Weltcup-Winter nur zwei nicht gewonnen hat, vergrößerte seinen Vorsprung auf Hirscher in der Gesamtwertung auf 107 Punkte. Der Österreicher hatte allerdings am späten Nachmittag die Chance auf einen Spitzenplatz in der Kombination und damit darauf, etwas Boden gut zu machen. Der Start des Slaloms war für 16.45 Uhr (live ORF eins) angesetzt.

Zweiter Super-G-Triumph in Kitzbühel

Vier Abfahrten und drei Super-G hat Svindal heuer schon gewonnen. In Kitzbühel war es sein zweiter Super-G-Triumph nach 2010, während er noch auf einen Erfolg in der Abfahrt wartet. In seiner Karriere hält der 33-Jährige nun bei 32 Weltcup-Siegen, womit ihm nur noch einer auf Bode Miller fehlt. Der freute sich im Zielraum in seinem neuen Job als NBC-Kommentator über den zweiten Platz seines US-Landsmannes Weibrecht, der im Weltcup zuvor erst einmal auf dem Podium gestanden war. Im Dezember hatte der Mann aus Lake Placid hinter Hirscher und Ted Ligety Platz drei im Super-G in Beaver Creek belegt.

"Es war ein guter Lauf. Ich bin ziemlich gut gefahren, habe nur einen kleinen Fehler gemacht. Vollgas von oben bis unten", gab Svindal zu Protokoll. Reichelt verfehlte in der Traverse die Ideallinie und hatte Mühe, sich auf der Strecke zu halten, erwischte sonst aber eine mehr als solide Fahrt. "Das war sehr knapp beim blauen Tor, das war haarscharf", meinte der Streif-Abfahrtssieger von 2014. "Ich habe heute wirklich das getan, was ich auch in der Abfahrt gern tue. Ich bin voll am Limit gefahren, ich habe Vollgas gegeben."

Hirscher brachte sich für die Kombination mit nur 1,90 Sekunden Rückstand auf Svindal in eine gute Ausgangsposition. Zunächst griff der Salzburger sogar die Bestzeit an, lag noch an der Hausbergkante vor dem zwischenzeitlich führenden Italiener Peter Fill (6.). In der Traverse steckte er aber zurück. "Da oben so schnell zu sein, ist eine volle Überraschung. Ich habe mich überwinden können und unten wie ausgemacht Reserve gelassen. Es läuft mehr als wie nach Plan", sagte der Salzburger dem ORF und verließ danach für die Slalom-Vorbereitung beinahe fluchtartig das Zielgelände.

Viele Kandidaten für Kombination

Ein anderer heißer Kombi-Tipp ist der Franzose Alexis Pinturault, der auf Platz 13 (1,22) kam. Auf Hirscher hatte der Franzose 0,68 Sekunden Vorsprung. Weitere Kandidaten: Carlo Janka aus der Schweiz lauert auf Rang neun (0,95), Thomas Mermillod Blondin aus Frankreich war 18. (1,65). Abzuwarten bleibt, wie Wengen-Kombisieger Kjetil Jansrud (4./+0,53) und der Wengen-Zweite Svindal mit dem schwierigen Ganslernhang zurechtkommen werden.

Mit Romed Baumann auf Rang acht (0,92) landete ein weiterer ÖSV-Läufer in den Top Ten. Ein etwas missglückter Zielsprung mit zu wenig Richtung raubte ihm die Chance auf einen absoluten Spitzenplatz. "Zum in den Arsch beißen", fand der Tiroler seinen Fauxpas so knapp vor dem Ziel. "Ich habe da herunten zu viel Richtung nach rechts gemacht, da musst du grade drüber", wusste er.

Durchwachsen war die Fahrt von Vincent Kriechmayr, der wie Hirscher und Baumann auch im Slalom starten wird. Etwas vorwerfen wollte sich der Oberösterreicher, der auf Platz elf (1,19) landete, aber nicht. "Ich war voll am Limit. Oben habe ich einen Ausfall noch verhindern können. Das ist schon die ganze Saison so, dass ich im Super-G Fehler mache. Leider habe ich nicht die Konstanz oder den Grundspeed wie Svindal, daher muss ich voll riskieren", rang er nach einer Erklärung.

Schröcksnadel zollt Respekt

Georg Streitberger wurde 14. (1,32), Otmar Striedinger musste sich trotz einer beherzten Fahrt im unteren Streckenabschnitt mit Rang 18 ex aequo mit Blondin und Aleksander Aamodt Kilde (NOR) begnügen. Noch über Punkte freuen durfte sich Klaus Kröll als 27. (2,01). Patrick Schweiger fiel mit Startnummer eins nach wenigen Fahrsekunden aus. Ebenso erwischte es aus dem ÖSV-Team Johannes Kröll, Christopher Neumayer, Christian Walder und Frederic Berthold. Niklas Köck verpasste bei seinem Weltcup-Debüt Punkte.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel zollte dem Sieger Respekt. "Sie fahren gut, wir sind geschwächt. Wenn wir wüssten, wieso sie so gut fahren, wären wir vorne", sagte er über die Norweger um Svindal. Für die Abfahrt am Samstag ging der Tiroler nicht von einer klaren Sache aus. "Wenn es richtig eisig ist, wird es knapper. Morgen haben wir sicher eine Chance zu gewinnen." (APA, 22.1.2016)