Wien – Die lange Suche hat ein Ende: Mit Julia M. Nauhaus wurde am Freitag die neue gemeinsame Leiterin der Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste vorgestellt. Die 40-jährige Kunst- und Literaturhistorikerin aus Zwickau, die zuletzt das Lindenau-Museum Altenburg leitete, tritt ihre Stelle mit 1. April für die Dauer von sechs Jahren an.

Zu den Aufgaben der neuen Direktorin werden vor allem die wissenschaftlich-künstlerische sowie die organisatorische Gesamtleitung der beiden Organisationseinheiten zählen. Im Vordergrund stehen sollen dabei die Formulierung wissenschaftlicher und sammlungspolitischer Ziele sowie die Gestaltung der Ausstellungs- und Vermittlungsprogramme.

Auch die Gewinnung neuer Publikumsschichten ist eines der Ziele der Institution. "So sehr die beiden Sammlungen in internationalen Fachkreisen zu den Highlights zählen, so sind sie innerhalb Wiens nach wie vor ein Geheimtipp", so Nauhaus in den Presseunterlagen. Die Gemäldegalerie und das Kupferstichkabinett sollen zu "lebendigen Orten der Begegnung mit wunderbaren Kunstwerken, aber auch Menschen" werden, sagte sie bei ihrer Vorstellung im Rahmen den Pressekonferenz.

Neupositionierung

"Wie sie eindrucksvoll im Altenburger Lindenau-Museum zeigen konnte, ist ihr die Vermittlung der kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst als Teil eines umfassenden Sammlungs- und Präsentationsauftrags ein besonders Anliegen", so Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste. "Mit der gemeinsamen Leitung der Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts werden hier zahlreiche Optionen für eine Neupositionierung im nationalen und internationalen Museumsbetrieb verbunden sein." Seit 1. Dezember 2010 war die Gemäldegalerie interimistisch von Martina Fleischer geleitet worden, die Leitung des Kupferstichkabinetts war zuletzt nach dem Tod von Cornelia Reiter im Sommer 2015 unbesetzt.

Julia M. Nauhaus wurde am 27. März 1975 in Zwickau in Sachsen geboren. Sie studierte Ältere und Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Kunstgeschichte in Würzburg mit anschließender Promotion in Freiburg. Danach arbeitete sie am Städtischen Museum Braunschweig, bevor sie am 1. Juli 2012 ihre erste Leitungsfunktion übernahm und Direktorin des Lindenau-Museums Altenburg wurde. In Wien setzte sie sich gegen 19 weitere Bewerber aus dem In- und Ausland durch. (APA, 22.1.2016)