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Starbucks musste wegen windiger Steuerdeals mit den Niederlanden schon Millionen nachzahlen: Die EU-Kommission will nicht mehr akzeptieren, dass sich große Konzerne um ihre Steuern drücken.

Foto: ap / lennihan

Brüssel – Die EU-Kommission will laut einem Medienbericht in der kommenden Woche Vorschläge für neue Regeln gegen Steuervermeidungspraktiken von Unternehmen vorstellen. Künftig soll es schwieriger werden, mit Zinszahlungen an Töchter in Niedrigsteuerländern den steuerpflichtigen Gewinn zu drücken, berichtet das "Handelsblatt" vom Freitag.

Zudem wolle es die Kommission Unternehmen schwerer machen, Betriebsteile in ein Land mit niedrigen Steuersätzen zu verlagern. Für diese Fälle sei eine "Exitsteuer" geplant. Eine Steuerbefreiung für im Ausland erzielte Gewinne soll den Plänen zufolge nicht mehr möglich sein.

Internationales Projekt gegen Gewinnverlagerungen

Ein zweiter Richtlinienentwurf sieht nach Informationen der Zeitung eine bessere Information der Finanzämter durch Unternehmen vor. Konzerne müssen demnach künftig die Höhe der Gewinne und der darauf abgeführten Steuern je Staat beim Fiskus angeben. Diese Transparenzregel werde den Plänen zufolge für alle Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab 750 Millionen Euro gelten.

Wie das "Handelsblatt" berichtet, setzt die EU mit den beiden Entwürfen Teile eines internationalen Projekts gegen Gewinnkürzungen und Gewinnverlagerungen international agierender Konzerne um. An dem BEPS-Projekt wirken unter anderen die G20-Staaten und die Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit. (APA, 22.1.2016)