Zehn Jahre und 236 Folgen lang war die Serie "Friends" Fixbestandteil des TV-Programms vieler Menschen. 2004 ging sie schließlich ins Finale, ehe die Geschichte der Twenty-Something-Clique mit "How I Met Your Mother" ein Jahr später einen inoffiziellen Nachfolger fand.

Phoebe, Chandler und Co. sind für viele Zuseher immer noch unvergessen. Auch für den Entwickler und Künstler Andy Herd, der manchen durch seinen Webcomic "Pandyland" ein Begriff ist. Er hat nun einem Computer beigebracht, neue Szenen für die Kult-Serie zu verfassen, wie The Daily Beast berichtet.

TensorFlow lernt Drehbuch-Schreiben

Auf dem Rechner läuft ein digitales neurales Netzwerk auf Basis von Googles Technologie TensorFlow, die der Konzern vor wenigen Monaten zu guten Teilen als Open Source freigegeben hat. Die künstliche Gehirnstruktur füttert Herd mit den Skripten zu sämtlichen "Friends"-Folgen, und das mit wachsendem Erfolg.

Erste Outputs seien kaum als englischer Text erkennbar gewesen, schildert Herd den Verlauf. Doch nach gut einem halben Tag an Rechenzeit änderte sich das, und die Abläufe begannen teilweise Sinn zu ergeben und kohärenter zu wirken. Weil ihn einige Outputs selbser sehr amüsierten, beschloss er, einige Ergebnisse auf Twitter zu teilen.

Optimierungen notwendig

Nun möchte er versuchen, den Algorithmus so zu bearbeiten, dass diverse Ungereimtheiten nicht mehr vorkommen – etwa die Versammlung der kompletten "Friends"-Crew auf einem Bett oder Auftritte von Monica, in denen sie ohne erkennbarem Grund und Konversationspartner "Chicken Bob!" schreit.

Wenn er erlernt hat, wie man das Computerhirn optimieren kann, will er es auch mit anderen Serien konfrontieren. Vorstellbar wären etwa andere Sitcoms wie "Frasier" oder "Seinfeld". "Ich könnte auch alle zusammen mischen und die perfekte Sitcom kreieren", ergänzt Herd scherzhaft. Bis diese ihren Weg ins Fernsehen findet, dürften allerdings noch einige Lenze ins Land ziehen. (gpi, 29.01.2016)