So sieht die bayerische Polizei die Verbreitung von Gerüchten auf Facebook

Foto: Screenshot

Die bayerische Polizei hat sich in einem Facebook-Beitrag eindringlich gegen das Verbreiten von Gerüchten auf Facebook gewandt. "Von einer Tatsache zur Halbwahrheit und schließlich zum unhaltbaren Gerücht", beschreibt die Polizei den Verlauf zahlreicher Meldungen. Als Beispiel gibt sie eine vermeintliche Vergewaltigung durch eine Gruppe von Asylwerbern im deutschen Traunstein an. Die Polizei wollte der Meldung, die auf Facebook kursierte, auf den Grund gehen und forschte den Verfasser des Postings aus. Der verwies wiederum auf einen Freund als " sichere Quelle".

"Details" erfunden

Nach acht Stationen kam die Polizei zum tatsächlichen Urheber, der eine völlig andere Geschichte erzählte: Er hatte von einer sexuellen Nötigung durch einen 17-jährigen afghanischen Staatsbürger berichtet, den die Polizei auch öffentlich vermeldet hatte. Diese Meldung wurde allerdings von jeder weiteren Station in der Kommunikationskette adaptiert, sodass daraus schließlich die Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens durch eine Gruppe von Asylwerbern wurde. Der Comedian Jan Böhmermann hat den Facebook-Post aufgegriffen:

Unnötige Ermittlungsarbeit

"Verunsicherung ist eine der Folgen, unnötige Ermittlungsarbeit für die Polizei eine weitere", schreibt die Behörde weiter. Auch der Spiegel hatte kürzlich von Gerüchten berichtet, die durch "anonyme Freunde" in Umlauf gebracht wurden. Die Quelle zu verschleiern und Details zu erfinden sind beliebte Methoden, um Gerüchte noch brisanter zu machen. (red, 20.1.2016)