US-Arbeitsminister Thomas Perez hält die Prognose massenhafter Arbeitsplatzverluste durch die digitale Revolution für verzerrt. "In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass Vorhersagen vom Untergang des amerikanischen oder deutschen Arbeiters übertrieben waren", sagte der Minister der Wochenzeitung "Die Zeit".

Technik kann auch neue Jobs schaffen

Technik habe das Potenzial, Arbeitsplätze zu zerstören – sie könne aber auch neue Jobs schaffen. "Wir dürfen Innovationen nicht fürchten, wir müssen sie begrüßen und sicherstellen, dass jeder von ihnen profitieren kann", sagte Perez.

Für die digitale Wirtschaft müssten aber neue Regeln gefunden werden, forderte er. Als Beispiele nannte er eine "Lohn-Versicherung", die wechselhafte Einkommen ausgleichen könne. Außerdem könne es sinnvoll sein, den sozialen Schutz nicht mehr an ein festes Arbeitsverhältnis zu binden.

Eine Studie des Weltwirtschaftsforums in Davos prognostiziert den Wegfall von fünf Millionen Arbeitsplätzen in den kommenden fünf Jahren wegen der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung in den Industrie- und Schwellenländern. Bedroht seien vor allem Jobs in Büros und Verwaltung. (APA, 20.1.2016)