Foto: West Yorkshire Fire Dpt.

Sie sind die günstigen und transportabler Nachfolger des Segways. Man steuert sie durch Gewichtsverlagerung und obwohl sie auf zwei Rädern fahren werden sie gemeinhin fälschlich als "Hoverboard" bezeichnet.

Die Geräte haben in den vergangenen Monaten allerdings weniger durch ihren Mobilitätsfaktor Aufsehen erregt, sondern durch gefährliche Probleme. Ursache dafür ist nicht zuletzt eine dem Trend folgende Schwemme an billig hergestellten, unsicher konstruierten Geräten. Nun wurde erneut ein dramatischer Fall eines Akkubrandes bekannt, in dem der 13-jährige Bub Jibril Muhammed Faris allerdings das Schlimmste verhindern konnte.

Die Überreste des Hoverboards.
Foto: West Yorkshire Fire Dpt.

Teenager rettete zwei Kinder

Das Hoverboard, so seine Schilderung gegenüber dem Independent, sei ander Ladestation gehangen, als aus dem Gerät plötzlich weißer Rauch ausgetreten ist. Kurz darauf sei es regelrecht explodiert. Der Akkubrand habe laut Schilderung zuerst das Sofa erfasst und schnell auf den Rest des Raumes übergegriffen.

"Mein erster Instinkt war es, alle lebendig heraus zu holen", so Faris weiter. Er rief die Feuerwehr an, rettete seine achtjährige Schwester und einen neunjährigen Freund und brachte sie ein Stockwerk höher. Dort folgte er der telefonischen Anleitung des Notrufs, die ihn instruierte, wie er das Zimmer gegen das Eindringen von Rauch schützen könnte.

Auch eine 39-jährige Frau, es soll sich um die Mutter handeln, war im Haus und brachte die Kinder schließlich ins Freie des Anwesens im britischen Bradford. Alle Beteiligten erlitten Rauchgasvergiftungen, zu schweren Verletzungen sei es laut der Feuerwehr aber nicht gekommen. Die Einsatzkräfte konnten den Brand, der das Wohnzimmer zerstört hatte, schließlich löschen.

Feuerwehr warnt

Die Feuerwehrzentrale veröffentlichte im Anschluss daran Fotos auf Facebook. Sie rät in ihrem Einsatzbericht zur Montage von Rauchmeldern und der Erarbeitung von Notfallplänen für Brandfälle.

Erst vor kurzem war ein Haus im australischen Melbourne aufgrund eines explodierten Hoverboards vollständig abgebrannt. Mehr Glück hatte ein Brite, dessen Board während eines Video-Reviews (ab ca. 1:40) in Flammen aufging. Er kam bei dem Vorfall im Freien unverletzt davon.

Auch andernorts werden Maßnahmen gegen die zunehmende Verbreitung billiger Hoverboards ergriffen. 20 US-Universitäten haben die Elektrofahruntersätze mittlerweile von ihrem Campus verbannt. (gpi, 25.01.2016)

BuleBritish