Berlin – Aus Deutschland sind 2015 doppelt so viele Asylsuchende abgeschoben worden wie im Jahr davor. Insgesamt mussten nach Zahlen des deutschen Innenministeriums vom Mittwoch 20.888 Ausländer das Land verlassen. Im Jahr davor wurden 10.884 Menschen abgeschoben, 2013 waren es 10.198. Allerdings gab es auch doppelt so viele Asylanträge.

Im vergangenen Jahr landeten fast 477.000 Asylanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) – nach knapp 203.000 im Jahr 2014. Dies entsprach einer Steigerung um 135 Prozent. Von den Bundesländern wurden im vergangenen Jahr fast 1,1 Millionen Einreisen registriert.

Zur Zahl der Abschiebungen kommen noch Personen hinzu, die freiwillig ausgereist sind und dabei vom jeweiligen Bundesland gefördert wurden. Insgesamt verließen auf diese Weise nach Angaben des Ministeriums 37.220 Migranten Deutschland.

Ende November waren den Reuters vorliegenden Zahlen zufolge 201.402 Personen ausreisepflichtig. Davon wurden jedoch 151.175 geduldet und konnten zumindest zeitweise nicht abgeschoben werden. Rund 50.200 Personen hätten demnach zu diesem Zeitpunkt abgeschoben werden können. (APA/Reuters, 20.1.2016)