Wolfsburg – Der ehemalige BMW-Manager Hinrich Woebcken soll VW in den USA zurück in die Erfolgsspur bringen. Der 55-Jährige soll mit 1. April neuer Nordamerika-Chef werden, teilte Europas größter Autobauer am Dienstag nach einer Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums mit.

Im vergangenen Jahr hatte VW zunächst den bisherigen Skoda-Lenker Winfried Vahland für den Posten vorgesehen, dieser hatte jedoch kurze Zeit später ohne Angaben von Gründen einen Rückzieher gemacht.

"Herr Woebcken wird mit seiner internationalen Erfahrung einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung der Marke in der Region leisten", sagte VW-Markenchef Herbert Diess laut Mitteilung. Die USA seien für die Marke Volkswagen ein wichtiger Kernmarkt. "Deshalb erfolgt die Steuerung der Region Nordamerika im Interesse unserer Kunden und Händler vor Ort."

Woebcken war rund zehn Jahre lang bei BMW unter anderem für den Einkauf zuständig, allerdings unterhalb der Vorstandsebene. Zuletzt war er Nutzfahrzeug-Vorstand beim Zulieferer Knorr-Bremse, hatte das Unternehmen aber nach rund zwei Jahren Mitte 2015 wieder verlassen. Er scheide "in gegenseitigem Einvernehmen aus, um eine andere berufliche Tätigkeit zu übernehmen", hatte Knorr damals mitgeteilt.

Ex-FBI-Chef als Schlichter

Ein früherer FBI-Chef soll in den Rechtsstreitigkeiten rund um den VW -Abgasskandal in den USA als Schlichter vermitteln. Der kalifornische Bezirksrichter Charles Breyer betraute am Dienstag Robert S. Mueller mit der Aufgabe, in mehr als 500 eingereichten Klagen eine Einigung herbeizuführen.

Der frühere Chef der US-Bundespolizei solle "in diesen komplexen Angelegenheiten" dank seiner Erfahrung und seines Urteilsvermögens die Vergleichsgespräche zwischen den diversen Parteien erleichtern. Volkswagen drohen in den USA milliardenschwere Zahlungen. Der Konzern hatte im September 2015 auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugegeben, Stickstoffwerte bei Diesel-Autos mit einer Software geschönt zu haben. Allein in den USA sind Hunderttausende Fahrzeuge betroffen, weltweit sind es bis zu elf Millionen. (APA, dpa, 19.1.2016)