Bild nicht mehr verfügbar.

Auftragen, warten,...

Foto: ap/pfeil

... schön sein: Das ist der Traum für alle, die sich gerade schlecht fühlen.

Illustration: Dennis Eriksson

Alle Jahre wieder: Nach Weihnachten und Silvester geht einem die Luft aus. Bleierne Müdigkeit killt Tatendrang. Und irgendwie wollen viele nach der Völlerei rund um die Feiertage sowieso Detox machen. Im Jänner zumindest.

Experten wissen, dass der Vorsatz zur Rundumerneuerung nur dann funktioniert, wenn man sich in der grauesten Zeit des Jahres auch mal was Gutes tut. "Ab acht Grad Celsius stellt die Haut ihre Talgproduktion ein, wir sehen verstärkt trockene Haut", sagt der Wiener Dermatologe Markus Dawid und meint damit trockene, mitunter schuppende Hautpartien, die den Eindruck von Müdigkeit nur noch verstärken. Denn je trockener die Haut, umso fahler der Teint. Wer im Januar in die Gesichter der Menschen schaut, kann sich ein Bild davon machen.

Die gute Nachricht: Wenigstens dagegen lässt sich einiges machen. Wer seiner Haut eine Extraportion Aufmerksamkeit zukommen lassen will, gönnt ihr eine Maske. Für jedes Hautproblem gibt es maskentechnisch eine Lösung. Egal ob Trockenheit, Unreinheit oder beginnende Schlaffheit: Masken wollen Teil einer Bekämpfung sein.

Darth Vader

Für die Anwendung ist eine gewisse Privatheit förderlich. "Um Gottes willen, du siehst ja wie Darth Vader aus", könnte ein Satz sein, der bei der Anwendung einer Vliesmaske (Estée Lauder) fällt. Wer sich die Folie ins Gesicht packt und, den Anweisungen folgend, die Einwirkzeit abwartet, braucht kein Publikum. Gerade jetzt, da der neue "Star Wars"-Film omnipräsent ist, könnte sich nämlich sogar die Assoziation "böse" einschleichen. Schließlich war Darth Vader früher einmal gut und trägt die Maske, um die vielen Verletzungen zu kaschieren.

Um Gut und Böse geht es bei kosmetischen Masken nicht, sondern vielmehr um den Wunsch, Falten zu glätten, Konturen zu straffen oder den Teint zu erfrischen. Das Gute an Masken: "Wer seine dermatologischen Schwachstellen kennt, kann ganz gezielt vorgehen", sagt Hautarzt Markus Dawid. Im Gegensatz zum Trend der Multifunktionscremen stünde bei Masken meist nur ein einziges Hautbedürfnis (Unreinheiten, Trockenheit) im Mittelpunkt.

Wie anwenden?

Gar nicht so einfach ist die Frage, wie Masken angewendet werden sollen. Früher einmal war eine Maske eine Creme, die nach dem Einwirken abgespült werden musste, mit Wasser zum Beispiel. Diese Anwendungsform gibt es bis heute noch (Bobbi Brown, Kiehl's, Filorga), in der Luxusvariante waren Masken dann aber in Cremen getränkte Tücher, die aufgelegt werden können (Estée Lauder, Decléor, La Mer). Was dabei mitunter unpraktisch sein konnte, war die Diskrepanz zwischen der eigenen Gesichtsform und jener der Maske. Da war dann die Maske entweder zu groß oder zu klein, oder gerade dort, wo besonders viele Falten versammelt waren, gab es die viel zu großen Aussparungen für Augen oder Mund.

In dieser Hinsicht praktischer sind deshalb jene Produkte, die mit dem Pinsel anzuwenden sind (La Prairie, La Mer). Da entkommt einem kein Makel. Im Gegenteil: Dort, wo es notwendig ist, kann eine Hochdosis verabreicht werden, zudem kommt die Anwendung mit einem Pinsel fast einer Lymphdrainage und auf jeden Fall einer Streicheleinheit gleich. "Der Hals wird bei Anti-Aging-Anwendung gerne vergessen", erinnert Hautarzt Markus Dawid gerne, vor allem Rollkragenpullover aus Wolle entzögen der Haut viel Feuchtigkeit.

Neue Produkte

Was sich in den letzten zwei Jahren bei Masken allerdings grundlegend geändert hat, sind Produktvarianten, die gar nicht mehr abgenommen bzw. abgespült werden müssen – häufig sind es Masken für die Nacht, die jeder Anwenderin die Illusion geben, quasi "im Schlaf schön zu werden" (Sensai, Shiseido, Lancôme, La Prairie).

Neben diesen sogenannten Pflegemasken gibt es Spielarten, die als Booster oder Effektprodukte angepriesen werden. Idealerweise gehört also diese Art von Maske ähnlich wie ein Friseurbesuch zur Vorbereitung auf eine Abendveranstaltung dazu.

Jedenfalls: Wenn die innere Stimme wie alle Jahre im Jänner nach mehr Energie schreit, kann man zumindest der Haut einen Frischekick geben. Es gibt nahezu keine Hersteller, die dieses Frühjahr keine neuen Hautmaskenvarianten lancieren werden. Einzige Voraussetzung, für die, die sie wollen: die eigene Haut und ihre Defizite zu kennen und dann in der Fülle das Passende zu finden. Wer nach der Anwendung Komplimente bekommt, wird sie auch brauchen, wenn der Winter längst schon wieder vorüber sein wird. (Karin Pollack, RONDO, 22.1.2016)

Foto: Hersteller

La Mer Intensive Revitalizing Mask (190 Euro)

Foto: Hersteller

Filorga Scrub and Mask. (45 Euro)

Foto: Hersteller

Aesop Blue Chamomile Facial Masque (41 Euro)

Foto: Hersteller

Lancôme Hydra Zen Overnight Serum-in-Mask. (62 Euro)

Foto: Hersteller

Bobbi Brown Instant Detox. (45 Euro)

Foto: Hersteller

Sensai Cellular Performance Extra Mask. (266 Euro)

Foto: Hersteller

Decléor Intense Nutrition Mask. (34 Euro)

Foto: Hersteller

La Prairie Skin Caviar Luxe Sleep Mask. (292 Euro)