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Donald Trump. Zukünftiger US-Präsident?

Foto: JOSHUA ROBERTS / REUTERS

Wenn Donald Trump eines weiß, dann ist es, wie man in die Schlagzeilen kommt: Seit Monaten rührt der Multimilliardär ganz gehörig in der US-Politik um.Dabei scheint keine seiner Aussagen abstrus genug zu sein, um ihm im Rennen um die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ernsthaft zu schaden. Das wird auch beim folgenden Statement nicht anders sein – egal für wie viel Kopfschütteln es unter Beobachtern sorgt.

Verdammtes Apple

In einem Vortrag an der Liberty University im US-Bundesstaat nahm sich Trump ein neues Ziel vor: iPhone-Hersteller Apple und im Speziellen den Umstand, dass das Unternehmen – wie die gesamte Branche – in Asien produzieren lässt. "Wir werden Apple dazu bringen, ihre verdammten Computer und Dinge in diesem Land statt in anderen zu produzieren" verspricht Trump seinen Anhängern.

Einfache Pläne

Die Umsetzung dieses Plans scheint Trump auch bereits durchdacht zu haben: Es sollen einfach dermaßen hohe Strafzölle auf die Einfuhr von Gütern aus China eingehoben werden, dass sich die Auslagerung der Produktion nicht mehr rentiert. Auf dieses Weise könnten unzählige neue Jobs in den USA erstellt werden. Die Fachpresse findet für die Ideen Trumps wenig freundliche Worte. So spricht etwa The Verge davon, dass dies alles nur ein Teil von Trumps "absurder Fantasie" sei, in der er König von Amerika sei.

Hintergrund

In den letzten Jahren haben mehrere große Hardwarehersteller mit einer Rückkehr der Produktion in die USA experimentiert. Immerhin hat dies auch gewisse Vorteile, da die Kommunikation zwischen Entwicklung und Produktion vereinfacht wird, und so schneller auf neue Hardwareiterationen reagiert werden kann. Bisher sind aber praktisch alle entsprechenden Bestrebungen aufgrund der wesentlich höheren Produktionskosten gescheitert. So musste etwa Motorola vor einigen Jahren feststellen, dass die Konsumenten nicht bereits sind für "Made in USA" einen deutlichen Aufschlag beim Preis in Kauf zu nehmen.

Ausnahme

Apple selbst baut nur ein einziges seiner Geräte in den USA: Der Mac Pro wird in Austin, Texas, gefertigt. Dass dies möglich ist, hat einen einfachen Grund: Der Applesche High-End-Rechner ist in Preisregionen angesiedelt, bei denen die Fertigungskosten relativ wenig Anteil am Verkaufspreis haben. Am Umstand, dass die allermeisten Einzelteile – also etwa Prozessoren – meist außerhalb der USA produziert werden, ändert aber natürlich auch das nichts. (red, 19.1.2016)