Amnesty befragte weibliche Flüchtlinge in Norwegen, sie berichteten von physischem Missbrauch und finanzieller Ausbeutung.

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London – Auf ihrer Flucht aus Syrien und dem Irak sind viele Frauen nach Angaben von Amnesty International Gewalt, Ausbeutung und sexueller Belästigung ausgesetzt. Dies gelte "für jede Station ihrer Reise, einschließlich auf europäischem Boden", berichtete die Menschenrechtsorganisation am Montag. Sie rief Regierungen und Hilfsorganisationen auf, für die Sicherheit der Frauen zu sorgen.

Amnesty befragte nach eigenen Angaben 40 weibliche Flüchtlinge in Norwegen. Viele hätten von physischem Missbrauch und finanzieller Ausbeutung berichtet. Sie seien von Schmugglern, Sicherheitspersonal oder anderen Flüchtlingen unter Druck gesetzt worden, Sex zu haben.

Erneute Gewalt

"Nachdem sie die Schrecken des Krieges in Syrien und im Irak erlebten, haben diese Frauen alles riskiert, um für sich und ihre Kinder Sicherheit zu finden", sagte Amnesty-Mitarbeiterin Tirana Hassan. Stattdessen seien sie "erneut Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt, mit wenig Unterstützung oder Schutz". (APA, 18.1.2016)