Beirut – Bei einer Offensive der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) im Osten Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens 75 syrische Soldaten und verbündete Kämpfer getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mitteilte, griffen IS-Kämpfer die von ihnen bereits teilweise kontrollierte Stadt Deir ez-Zor aus mehreren Richtungen an.

Der IS sei in den Norden von Deir ez-Zor, der Hauptstadt der gleichnamigen ölreichen Provinz, vorgerückt und habe den Vorort Al-Baghalijeh eingenommen. In dem Vorort habe es mehr als 60 der 75 Todesopfer gegeben.

Der IS kontrolliere nunmehr 60 Prozent des Großraums Deir ez-Zor , teilte die Beobachtungsstelle mit. Diese beruft sich auf ein dichtes Netz von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben können wegen der unübersichtlichen Lage in dem Konfliktgebiet von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.

Sana: Angriff abgewehrt

Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete ihrerseits, die Regierungstruppen hätten einen IS-Angriff auf Al-Baghalijeh abgewehrt. Dabei habe der IS "hohe Verluste" erlitten. Deir ez-Zor liegt rund 450 Kilometer nordöstlich von Damaskus.

Schwere Kämpfe meldete die Beobachtungsstelle auch aus der nordsyrischen Provinz Aleppo. Dort seien mindestens 16 IS-Kämpfer getötet worden, als ihr Angriff auf einen Militärstützpunkt nahe der Stadt Al-Bab abgewehrt wurde. Den Angaben zufolge wurden die Regierungstruppen von russischen Kampfflugzeugen unterstützt. Auch das syrische Staatsfernsehen meldete, die Regierungstruppen hätten einen IS-Angriff abgewehrt. (APA, 16.1.2015)