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Finanzdienstleistungen für die orthodoxe Kirche sind in Russland laut Gesetz weder steuer- noch rechenschaftspflichtig.

Foto: AP/Hester

Moskau – Ein wichtiger Finanzdienstleister der russisch-orthodoxen Kirche hat die Lizenz verloren. Die kleine Ergobank in Moskau – die als Hausbank des einflussreichen Patriarchats gilt – sei zu hohe Kreditrisiken eingegangen, begründete die russische Bankenaufsicht heute, Freitag, ihre Entscheidung.

Die Bank, nach Bilanzsumme auf Platz 240 in Russland, hatte zu Anfang der Woche Liquiditätsprobleme eingestanden. Zu ihrem Kerngeschäft zählte die Ergobank Finanzdienstleistungen für die orthodoxe Kirche, die in Russland laut Gesetz weder steuer- noch rechenschaftspflichtig ist.

In der russischen Wirtschafts- und Finanzkrise sind viele kleine Banken in Probleme geraten, die Bankenaufsicht entzieht jeden Monat mehrere Lizenzen. Zu den 60 Kirchenkunden der Ergobank sollen nach Medienberichten auch das berühmte Dreifaltigkeitskloster in Sergijew-Possad und das Danilow-Kloster in Moskau zählen, der Sitz von Kirchenoberhaupt Kirill. Das Patriarchat kommentierte der Agentur Interfax zufolge die Schließung der Bank zunächst nicht. (APA, 15.1.2015)