Max Bronski, "Mad dog Boogie". € 15,40 / 206 Seiten. Kunstmann, München 2015

cover: kunstmann

Es sind seltsame Menschen, die den Krimi von Max Bronski bevölkern. Das Trio lebt in einem Nobelheim für psychiatrische Fälle. Alex, einst ein bekannter Gitarrist, ist in einer Drogenpsychose steckengeblieben und ohne Erinnerung. Sein Freund Ben leidet am Tourettesyndrom, und Willi ist auf dem Niveau eines Kindes stehengeblieben. Alex wurde vor Jahren beschuldigt, bei einer Drogenparty seine Beischläferin getötet zu haben. Er hat gestanden und die Strafe abgesessen. Die Rolle des Ich-Erzählers übernimmt ein Therapeut. Der findet in Alex ein Forschungsobjekt, denn als Ben Alex einen Schlag versetzt, kommt dessen Gedächtnis stückweise zurück. Hat er die Frau wirklich getötet?

Die Auflösung ist wenig raffiniert, die Stärken liegen woanders. Forschungen zeigen, dass es nicht schwer ist, Menschenhirne mit falschen Erinnerungen zu füttern. Die Manipulierten erinnern sich dann an Missetaten, die sie nicht begangen haben. Es geht um Erinnerung und das, was uns ausmacht, wenn wir uns auf das Gehirn nicht mehr verlassen können. (Ingeborg Sperl, Album, 16.1.2016)