Keine Frage: Mit vollen Hosen ist gut stinken. Wenn man für ein Auto 292.000 Euro (das ist der Preis, der in Österreich fällig wird) hinlegt, kann man auch erwarten, dass es nicht nur fährt. Dann kann man erwarten, dass es atemberaubend fährt und auch so aussieht. Das ist beim Ferrari 488 Spider der Fall. Ohne Übertreibung. Es ist beeindruckend, mit welcher Perfektion man bei Ferrari Fahrzeuge entwirft und umsetzt.

Manch einer rümpft bei Ferrari die Nase: sauteure Angeberautos, die zu laut und zu schnell sind und irgendwie aus der Zeit gefallen scheinen. Tatsache ist, dass man nirgendwo mit einer solchen Hingabe und technischen Präzision Sportwagen baut wie bei Ferrari. Verblüffend ist, wie alltagstauglich die Autos mittlerweile sind. Der 488 GTS ist ein offener Sportwagen mit einem Achtzylindermotor, der 670 PS leistet. Der Wagen funktioniert auf der Rennstrecke ebenso wie im Stadtverkehr, man genauso gut einkaufen fahren, wenn man denn für seine Sackerln noch einen Platz im Kofferraum fände. Wenn Geld und Vernunft keine Rolle spielten, und diese Annahme leisten wir uns an dieser Stelle, dann fährt der 488 auf den ersten Platz dieser sehr persönlichen Wertung.

Nachlese:

Ferrari 488 Spider: Der letzte Tag im Sommer

Foto: Ferrari

Ist der Ruf erst ruiniert, dann braucht man an die zweite Stelle auch keinen Opel Adam setzen, obwohl das eine Überlegung war, dann wollen wir noch einmal aus dem Vollen schöpfen und uns dem verschwenderischen Irrsinn hingeben: Mercedes AMG GT und zwar S. Wieder ein Achtzylinder, aber wir geben es an dieser Stelle schon etwas billiger: doch noch 165.000 Euro und immerhin 510 PS. Der Mercedes AMG GT S spielt die große Pauke und viele andere Instrumente, aber sicher nicht das Cembalo. Nein, wir reden hier nicht von Vernunft und Spritsparen, sondern vom großen Kino, das die Hersteller auch noch bedienen. Ähnlich wie beim Ferrari überzeugt auch Mercedes bei diesem Supersportwagen mit Präzision und dem Willen, von allem ein bisschen mehr zu geben.

Nachlese:

Brachialer Charismatiker Mercedes AMG GT S

Foto: Guido Gluschitsch

Der Realitätssinn und ein Resthirn, in dem die Vernunft zusammentröpfelt, lassen den Land Rover Discovery Sport an der dritten Stelle dieser Wertung parken. Vier Zylinder, Diesel, überblickbare Proportionen und ein vertretbarer Preis, hier bekommt man einen grundsoliden Wagen aus dem immer noch so beliebten Segment der SUVs. Und man bekommt mehr als bloß ein Auto, man bekommt ein sehr gutes Auto. (Michael Völker, 15.1.2016)

Nachlese:

Land Rover Discovery Sport: Weltentdecker

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

Foto: Andreas Stockinger