Für ein Abenteuer in der Wildnis muss keineswegs weit gereist werden. Auch in Europa gibt es Waldgebiete, die eine ursprüngliche Vegetation ohne sichtbaren menschlichen Einfluss aufweisen und in denen Bären, Wölfe und Luchse zuhause sind. Holidaycheck hat die zehn schönsten Urwälder auf dem europäischen Kontinent zusammengestellt. (red, 20.1.2016)

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Unberührte Flora und Fauna am Ursprung der Moldau: Sumava Nationalpark,Tschechien

Das Biosphärenreservat Sumava befindet sich im tschechischen Böhmerwald und damit an der Grenze zu Deutschland. Da das Gebiet während des Kalten Krieges praktisch direkt auf dem Grenzstreifen lag, konnten Flora und Fauna sich in dem dünn besiedelten Areal fast ungestört entwickeln. Neben vielen anderen Flüssen entspringt hier die Moldau, die im weiteren Verlauf durch Prag fließt.

Tiefe Canyons und Wasserfälle: Muddus Nationalpark, Schweden

Im Norden von Schweden lässt es sich im Urwald zwischen Lagunen wandern. Dort befindet sich der Muddus Nationalpark – mit uralten Pinien, tiefen Canyons und Wasserfällen. Der Einfluss des Menschen auf Flora und Fauna wird hier auf ein Minimum beschränkt.

Foto: Shutterstock/Dataliia Budianska

Zentrum für Naturforscher: Bialowieza Nationalpark, Polen

Noch einsamer präsentiert sich der Bialowieza Nationalpark. Er befindet sich in einer Tiefebene und erstreckt sich über Landflächen in Polen und Weißrussland. Auch hier greift der Mensch kaum ins Ökosystem ein. So dürfen umgestürzte Bäume zum Beispiel nur von Hand und ohne Einsatz von Maschinen von Wegen geräumt werden. Ein Teil des Nationalparks ist ausschließlich Forschern vorbehalten.

Foto: Shutterstock/Aleksander Bolbot

Europas größter Urwald: Wildnisgebiet Dürrenstein, Österreich

Im Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich am Übergang zur Steiermark haben einige Bereiche seit der letzten Eiszeit keine Axt mehr gesehen. Das Areal mit seinen Pflanzen und Tieren wird bereits seit 1865 aktiv geschützt. Für Besucher sind hier ausschließlich geführte Wanderungen möglich.

Foto: Wildnisgebiet Dürrenstein/H. Glader

Urwald mit Vulkanschloten: Garajonay Nationalpark, La Gomera

Der Garajonay Nationalpark befindet sich auf La Gomera in Spanien. Er liegt im Zentrum der Kanareninsel und bedeckt rund zehn Prozent der Fläche. Statt Schlamm- und Sumpflöchern warten hier als besondere Attraktion die sogenannten Roques – durch Erosion freigelegte Vulkanschlote.

Foto: Shutterstock/Lachouettephoto

Über 500 Jahre alte Baumbestände: Kocevje, Slowenien

Rund um Kočevje im Süden Sloweniens befinden sich gleich vier Urwälder. Charakteristisch ist ihre überdurchschnittlich hohe Dichte an Bäumen. Außerdem sind einige der Bäume hier über 500 Jahre alt

Foto: www.slovenia.info/Iztok Medja

UNESCO Weltnaturerbe: Plitvicer Seen, Kroatien

Touristisch bekannt sind die Plitvicer Seen im Herzen von Kroatien. Der dortige Nationalpark wurde 1979 als einer der ersten in die Liste der UNESCO aufgenommen. Charakteristisch sind die weitverzweigten, klaren Seen, die durch Wasserfälle miteinander verbunden sind.

Foto: Shutterstock/Bildagentur Zoonar

Bären, Wölfe und Elche beobachten: Poloniny Nationalpark, Slowakei

Der Nationalpark Poloniny liegt im äußersten Osten der Slowakei im Dreiländer-Eck mit Polen und der Ukraine. Er ist Teil der Karpaten und ist zu 80 Prozent mit Buchen bedeckt. Statt Begegnungen mit Krabbeltieren können hier Bären, Wölfe und Elche beobachtet werden.

Foto: Shutterstock/David Varga

Deutschlands ältestes und größtes Waldökosystem: Bayerischer Wald, Deutschland

Praktisch vor unserer eigenen Haustür liegt der Nationalpark Bayerischer Wald. Er ist der älteste und größte Urwald in Deutschland. Hier herrscht zwar kein tropisches Klima, aber dafür ein besonderes: Fauna und Flora sind hier unter anderem deshalb so vielfältig, da der Wald in einer Zone liegt, die sich am Übergang des atlantischen und kontinentalen Klimas befindet. Das kann bedeuten, dass in einem Teil ein völlig anderes Wetter herrscht als im anderen. Die Ortschaft Zwiesel liegt ganz in der Nähe des Nationalparks.

Foto: www.nationalpark-bayerischer-wald.de/Alice Alteneder

Urwald auf Eiland: Insel Vils – Ostsee, Deutschland

Nur wenige Kilometer von der Ostsee-Insel Rügen entfernt befindet sich mit Vils ein kleines Eiland, das von der EU zum Vogelschutzgebiet erklärt wurde. Zu DDR-Zeiten machten hier die Minister Urlaub, heute können nur wenige Urlauber per Schiff zu einer geführten Tour dorthin kommen.

Foto: Shutterstock/Andreas Altenburger