Eine Kreditkartenrechnung von umgerechnet 5.200 Euro setzte der "Fifa 16"-Karriere eines jungen Kanadiers ein jähes Ende.

Foto: EA Sports

Die digitale Fußballkarriere eines jungen Kanadiers hat ein abruptes Ende gefunden. Der Grund: Der 17-Jährige hat laut einem Bericht von CBC 7.625,88 kanadische Dollar – umgerechnet fast 5.200 Euro – für Mikrotransaktionen in "Fifa 16" ausgegeben.

Die familiäre Weihnachtsstimmung dürfte empfindlich getrübt worden sein, denn die Kreditkartenabrechnung wurde just am 23. Dezember zugestellt. "Es hat mich wortwörtlich umgeworfen", kommentiert der Vater des Gamers die Angelegenheit.

Notfallkarte missbräuchlich verwendet

Er hatte seinem Sohn eine Kreditkarte für Notfälle und Besorgungen für die Familie im Supermarkt bereitgestellt. Obwohl dieser gestanden hatte, die Karte abseits dieser Vereinbarung verwendet zu haben, sei er selbst geschockt über den hohen Betrag.

"Er dachte, es wäre eine einmalige Gebühr für das Spiel", verteidigt ihn der Vater. Er habe nie gedacht, dass ihm der Betrag jedes Mal nach dem Starten des Spieles verrechnet würde. Der Kreditkartenbetreiber lehnte eine Rückabwicklung ab, auch das Xbox-Team teilte ihm zuerst mit, dass die Rechnung gültig sei. Nach dem Hinweis, dass sein Sohn noch minderjährig sei, versprach man, sich den Fall näher anzusehen. Eine Rückmeldung sei bis dato aber ausgeblieben.

Rechnung muss wohl bezahlt werden

Gegenüber CBC verweigerte die Xbox-Abteilung ein Gespräch, verwies in einer Stellungnahme aber auf die Einstellungsmöglichkeiten der Konsole. Diese ermögliche es Eltern, Einkäufe ihrer Kinder ohne Zustimmung zu unterbinden.

Werde über eine Kreditkarte der Erziehungsberechtigten eingekauft, handle es sich gemäß den Geschäftsbedingungen um legale Transaktionen, so die Erklärung. Dem Vater dürfte wohl nichts anderes übrigbleiben, als zu zahlen. Er hat die Konsole seines Sohnes konfisziert und drastische Maßnahmen angekündigt: "In meinem Haus wird es nie wieder eine Xbox oder ein anderes Spielsystem geben."

Déjà-vu

Die teure "Fifa"-Rechnung ist nicht der erste Fall von aus dem Ruder laufenden Kosten durch Free-2-Play-Spiele und Premiumfeatures. Das Phänomen hat auch schon prominente Opfer gefordert. Vergangenen Oktober lieferte Rapper Kanye West eine Schimpftirade über Twitter ab, weil sein kleines Kind offenbar zahlreiche In-App-Einkäufe über sein iPad getätigt hatte. (gpi, 15.1.2016)