In einem Jahr soll die Elbphilharmonie in der neuen Hamburger Hafencity eröffnet werden. Das von dem Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron gestaltete Konzerthaus baut auf einen 1963 erbauten und inzwischen nutzlos gewordenen Kaispeicher auf, in dem einst Kaffee und Kakao gelagert wurden. Zahlreiche Fehlkalkulationen und Umbauten machen den Prestigebau mit dem markanten Wellendach zu einer der teuersten Baustellen Deutschlands.

Bereits 2003 gab es die ersten Projektskizzen für die Hamburger Elbphilharmonie: Der Baukörper aus Stahl und Glas sollte den ehemaligen Kaispeicher als Sockel nutzen und neben den Konzertsälen auch ein Hotel und Wohnungen beinhalten. 2007 erfolgte die Grundsteinlegung, bei der auch eine Zeitkapsel einbetoniert wurde.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Ursprünglich hätte der alte Speicher als Parkgarage verwendet werden sollen, doch die vorhandenen Stützsäulen passten nicht zur Größe von regulären Parkplätzen. Die Entkernung und vollständige Neuerrichtung hinter der Ziegelfassade waren mitunter Gründe für die Baukostenexplosion.

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Zwischen dem Kaispeicher und dem Neubau befindet sich die 4.000 Quadratmeter große Plaza. Auf der öffentlichen Plattform sind ein Kaffeehaus, Restaurant und Shops geplant.

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Die beiden "Voids" sind nicht nur eine architektonische Spielerei, sondern sollen für eine ausreichende Luftzirkulation auf der Plaza sorgen. Hier befinden sich auch die Eingänge zu den beiden Konzertsälen.

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Die Fassade besteht aus insgesamt 1.100 Glaselementen, von denen viele gebogen sind. Durch diese Biegung entsteht die Wellenform, die an das Wasser der Elbe erinnern soll.

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In der elften bis 26. Etage befinden sich die vermutlich teuersten Wohnungen Hamburgs. Der Quadratmeterpreis soll zwischen 30.000 und 36.000 Euro betragen. Grandios ist hier vor allem der Blick auf den Hafen.

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Der kleine Konzertsaal ist 462 Quadratmeter groß und hat Platz für bis zu 550 Sitze. Er kann flexibel genutzt werden und soll auch ein geeigneter Rahmen für Empfänge sein.

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Das Herzstück der Elbphilharmonie ist der Hauptsaal. Er ist 3.300 Quadratmeter groß und kann mit bis zu 2.100 Sitzplätzen bestuhlt werden. Am Plafond befindet sich ein 15 Meter langer und 50 Tonnen schwerer Reflektor, der verhindern soll, dass sich der Schall in der Spitze des Saals verliert.

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Die Wände sind mit rund 10.000 Gipsfaserplatten verkleidet. Jedes Panel dieser "weißen Haut" ist mit einem individuellen Muster so gefräst, dass es den Schall optimal reflektiert.

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Der vielleicht außergewöhnlichste Teil der Elbphilharmonie befindet sich in 110 Meter Höhe: Die spektakuläre Dachlandschaft erinnert an Wellen bei starkem Seegang. Auf der etwa 5.600 Quadratmeter großen Fläche sind rund 6.000 Pailletten montiert.

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Vom geschwungenen Dach lässt sich ein guter Blick auf die Hamburger Hafencity werfen, die zu den derzeit größten innerstädtischen Entwicklungsgebieten Europas zählt.

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Anfang 2017 soll das neue Wahrzeichen an der Elbe eröffnet werden. Die ursprünglich geplanten Errichtungskosten von 272 Millionen Euro werden bis dahin auf etwa 789 Millionen angewachsen sein. (Michael Hierner, 13.1.2016)

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