Bisher unbekannter Riese unter dem antarktischen Eis

Jede Woche lesen wir neue Nachrichten über fremdartige Landschaften und rekordverdächtige Geländeformationen auf Pluto, Mars oder einem anderen exotischen Himmelskörper unseres Sonnensystems – dabei gibt es auch auf der Erde immer noch geologische Wunder zu entdecken. Eine aktuelle Studie beispielsweise hat nun Hinweise auf eine Schlucht unter dem ostantarktischen Eispanzer ans Licht gebracht, die alle vergleichbaren Strukturen auf der Erde weit in den Schatten stellen. Sollten sich die von Stewart Jamieson und seinen Kollegen von der britischen Durham University durchgeführten Radar-Messungen bestätigen, dann ist der Abgrund unter dem noch weitgehend unerforschten Princess Elizabeth Land mindestens 1.000 Kilometer lang und an einigen Stellen einen Kilometer tief – und damit der mit Abstand längste Canyon der Erde.

Wie die Schlucht unter dem Eis entstand, ist noch nicht klar. Die Forscher vermuten allerdings, dass sie von Wasser gegraben wurde, lange bevor die Antarktis zugefroren ist. Satellitenaufnahmen lassen überdies vermuten, dass der Canyon mit einem subglazialen, bis zu 1.200 Quadratkilometer großen See verbunden ist. Um die Existenz dieses Riesencanyons unter dem Eis endgültig zu bestätigen, sollen gegen Ende des Jahres weitere Radar-Analysen per Flugzeug durchgeführt werden.

Foto: Nasa

Minishuttle soll zur ISS fliegen

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat das Unternehmen Sierra Nevada Corporation offiziell damit beauftragt, Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS zu unternehmen. Bisher waren nur die beiden Firmen SpaceX mit ihrer Dragon-Kapsel und Orbital-ATK mit dem Frachter Cygnus dazu auserkoren gewesen. Für die Zeit zwischen 2019 bis 2024 soll nun auch das Minishuttle Dream Chaser dazu stoßen. Der ausgehandelte Vertrag sieht eine gewisse Mindestanzahl von Transportmissionen vor, sowie technische und finanzielle Unterstützung durch die Nasa. Die Entscheidung kam überraschend, denn das von der Sierra Nevada Corporation eigentlich für bemannte Allflüge konzipierte Raumschiff war zuvor schon einmal von der Nasa abgelehnt worden. Dass die Nasa den Dream Chaser nun doch an Bord holt, liegt möglicherweise auch an den jüngsten Problemen von SpaceX und Orbital-ATK: Im Sommer 2015 explodierte ein Dragon-Frachter kurz nach dem Start, im Herbst 2014 war eine Cygnus-Kapsel noch vor dem Start bei der Explosion der Trägerrakete Antares zerstört worden.

Illu.: Sierra Nevada

Knossos blühte länger als gedacht

Wo in der Bronzezeit die prächtigen Paläste von Knossos standen, siedelten bereits vor mehr als 5.000 Jahren erstmals Menschen. Zu einem Herrscherzentrum der minoischen Kultur wurde Knossos aber erst um 2000 vor unserer Zeitrechnung. Nach Erdbeben, Kriegen und Eroberungen durch mykenische Festlandgriechen endete im 11. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die minoische Kultur von Kreta. Nun aber zeigen jüngste Ausgrabungen, dass Knossos am Beginn der Eisenzeit offenbar doch noch von größerer Bedeutung und Ausdehnung war. Antonis Kotsonas von der University of Cincinnati fand zahlreiche Belege dafür, dass Knossos um das Jahr 1000 vor unserer Zeitrechnung eine blühende Siedlung war, die mindestens dreimal so groß war als bislang angenommen. Insbesondere umfangreiche Importe aus Griechenland, Zypern, dem Nahen Osten, Ägypten und von der italienischen Halbinsel deuten darauf hin.

Foto: Thomas Bergmayr

Bild nicht mehr verfügbar.

Rettung für die Glühbirne

Seit einigen Jahren geht die Herrschaft der herkömmlichen Glühbirne zugunsten von Halogen- und LED-Lampen ihrem Ende entgegen. Zu gering ist ihre Effizienz, zu hoch ihr Stromverbrauch in Relation zur Lichtausbeute – der überwiegende Teil der investierten Energie wird als Wärmestrahlung verschwendet. Vielleicht kommt nun aber eine neue Erfindung doch noch rechtzeitig, um die Glühbirne vor dem Aussterben zu bewahren. Forschern um Ognjen Ilic vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge ist es gelungen, die sinnlos abgestrahlte Wärme der Glühlampe gleichsam zu recyceln. Die Wissenschafter haben dafür den Glühdraht mit einer Nanostruktur umgeben, die zwar das Licht, nicht aber die Wärmestrahlung durchlässt. Bis zu 90 Prozent davon werden wieder zurück geworfen und tragen dazu bei, den Wolframdraht weiter aufzuheizen. Insgesamt lässt sich mit dieser Methode die Lichtausbeute eines Glühdrahts auf 40 Prozent erhöhen.

Foto: APA/EPA/OLIVER BERG

Größtes Meereskrokodil aller Zeiten

Paläontologen haben in Tunesien eine Entdeckung von gewaltigen Proportionen gemacht: Federico Fanti und seine Kollegen von der Universität von Bologna legten die Überreste des größten bekannten Salzwasserkrokodils aller Zeiten frei. Die marine Krokodilspezies Machimosaurus rex erreichte vermutlich eine Länge von mindestens zehn Metern und ein Gewicht von drei Tonnen. Der Schädel alleine war 1,5 Meter lang. "Dieses Tier war vor 130 Millionen Jahren in seinem Biotop mit Sicherheit an der Spitze der Nahrungskette", meint Fanti. Die Forscher vermuten aufgrund der Zähne und Kiefer des Riesenkrokodils, dass M. rex seiner Beute – Fische und Meeresschildkröten – auflauerte, um plötzlich mit enormer Beißkraft zuzupacken. Für die Experten von besonderer Bedeutung ist der Fund auch aus folgendem Grund: Bisher ging man davon aus, dass die Gruppe, zu der die Spezies gehört, bereits vor 150 Millionen ausgestorben war. Dass M. rex 20 Millionen Jahre später immer noch existierte, ist daher eine echte Überraschung.

Illu.: Davide Bonadonna

Eine Grube voller abgetrennter Körperglieder

Archäologen haben bereits 2012 in Frankreich eine mysteriöse, mit Knochen gefüllte Grube aus prähistorischer Zeit entdeckt. Nun sind die Experten mit der Untersuchung ihres fast 6.000 Jahre alten Inhalts fertig – und es zeigte sich, dass hinter dem seltsamen Inhalt des Lochs offenbar eine grausame Geschichte steckt. Der rund 2 Meter tiefe Schacht war nur einer von mindestens 60 sogenannten Silos, die die Forscher auf einem 2 Hektar großen Gebiet nahe Bergheim an der Grenze zu Deutschland fanden. Während sich zwar auch in einigen der übrigen Gruben menschliche Überreste befanden, enthielt die Grube mit der Nummer 157 zahlreiche abgehackte Arme, Hände oder Finger (Bilder gibt es hier).

Spuren an den Gebeinen weisen darauf hin, dass eine Axt oder ein großes Messer zum Einsatz kam. Was dahinter steckt und welches Schicksal die ursprünglichen Besitzer der Extremitäten (darunter auch Kinder) ereilte, ist weitgehend rätselhaft. Die Wissenschafter spekulieren allerdings, dass die Körperglieder im Rahmen kriegerischer Auseinandersetzungen oder als Strafe für ein Vergehen abgetrennt worden waren. In jedem Fall zeige der Fund, dass das Leben im Neolithikum keineswegs so idyllisch war, wie man es früher gerne dargestellt hatte, erklärte Fanny Chenal, eine der beteiligten Forscherinnen von der Université de Strasbourg.

Foto: Chenal et al, Antiquity

Ein Stern fällt vom Himmel

Schöner lassen sich Himmel und Erde kaum auf einem Bild vereinen: Die Aufnahme entstand am La Silla-Observatorium des European Southern Observatory (ESO) am Rande der chilenischen Atacamawüste und zeigt einen Meteor der Geminiden. Das La Silla-Observatorium, 600 Kilometer nördlich von Santiago de Chile auf einer Höhe von 2400 Metern über dem Meeresspiegel gelegen, wurde in den 1960er Jahren als erstes der ESO-Observatorien errichtet. Hier betreibt die ESO nach wie vor zwei der weltbesten Teleskope der 4-Meter-Klasse, so dass La Silla eines der wissenschaftlich produktivsten Observatorien weltweit ist.

Foto: ESO/B. Tafreshi

Schiffswrack aus dem 19. Jahrhundert

Am 8. März 2014 verschwand Flug MH 370 der Malaysia Airlines auf rätselhafte Weise über dem Indischen Ozean. Während das Flugzeug nach nunmehr fast zwei Jahren weiterhin verschollen bleibt, haben australische Wissenschafter am 19. Dezember 2015 im Zuge der Suche nach der Maschine eine ganz andere Entdeckung gemacht: Die Mitarbeiter des Australian Transport Safety Bureau fingen am Meeresgrund westlich der australischen Küste Sonarsignale eines offenbar künstlichen Objektes auf. Weitere Untersuchungen durch die Besatzung der Havila Harmony ergaben, dass es sich um die Überreste eines Wracks handelte, das nun von Experten der Shipwreck Galleries of the Western Australian Museum als Schiff aus dem 19. Jahrhundert identifiziert worden ist.

Foto: ATSB

Technisches Museum Wien macht seine Depots virtuell zugänglich

Wer künftig in den Archiven des Technischen Museums Wien (TMW) stöbern möchte, kann dies ab nächster Woche tun, ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen: Das Museum stellt ab 21. Jänner seine Objekt- und Archivdatenbank ins Internet. Mit dem Projekt ist das TMW eines der ersten Museen in Österreich, das seine Sammlung nicht nur in Ausschnitten, sondern zur Gänze der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. In der Sammlung befinden sich rund 160.000 Objekte, die über die letzten hundert Jahre gesammelt wurden. Ausgestellt sind davon hingegen nur fünf Prozent, der Rest lagert in drei Depots. Im Bild: Der Marcus-Wagen, eines der ältesten fahrbereiten Automobile der Welt, wird freilich nicht im Depot versteckt.

Foto: Technisches Museum Wien

Kopfschmuck für die Partnerwerbung

Welchem Zweck der ausladende Kopfputz einiger Dinosaurierarten diente, war lange Zeit unklar. Manche Paläontologen betrachteten sie vorrangig als Verteidigungswaffen, andere sahen ihre Funktion hauptsächlich im Paasrungsritual. Nun liefern neue Untersuchungen den Nachweis, dass zumindest bei Ceratopsiden letzteres der Fall gewesen sein dürfte. Die meisten Arten dieser großen, vierbeinigen Pflanzenfresser besaßen lange Hörner und breite Nackenschilder. Bekanntester Vertreter dieser Gruppe war Triceratops, der am Ende der Oberkreide im heutigen Nordamerika lebte. Britische Forscher um David Hone von der Queen Mary University in London haben bei der Analyse von Fossilien unterschiedlich alter Individuen der Gattung Protoceratops festgestellt, dass der Nackenschild bei Jungtieren zunächst noch deutlich unterentwickelt war. Erst als die Dinosaurier ausgewachsen waren und somit die Geschlechtsreife erlangten, wuchs der typische, weit nach hinten reichende Knochenschmuck zur vollen Größe heran. Die Forscher vermuten daher, dass er erst in diesem Stadium des Lebens benötigt wurde – also vermutlich nicht der Verteidigung gediente hatte, sondern dafür da war, einen potenziellen Fortpflanzungspartner zu beeindrucken oder Konkurrenten abzuschrecken.

Illu.: Rebecca Gelernter / QMUL

Rätsel um WT1190F möglicherweise gelöst

Nicht nur wegen seiner kuriosen Bezeichnung schlug das Stück Weltraumschrott, das sich in der ersten Novemberhälfte vergangenen Jahres von jenseits der Mondbahn der Erde näherte, medial so große Wellen. Obwohl sich zahlreiche Experten mit WT1190F intensiv auseinander setzten, war bis zum feurigen Ende des Raumfahrtrelikts am Himmel über Sri Lanka unklar, von welcher Mission es stammte. Die Flugbahn des Objektes ließ immerhin den Schluss zu, dass es vermutlich hohl und daher wohl eine ausgebrannte Raketenstufe gewesen sein dürfte. Nun haben Wissenschafter vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Pasadena, Kalifornien, endlich eine Lösung für dieses Mysterium präsentiert: WT1190F war mit großer Wahrscheinlichkeit ein Antriebsbestandteil (im Bild) des Lunar Prospectors, einer Sonde der USA, die zwischen 1998 und 1999 den Mond erforschte. Einen handfesten Beweis dafür gibt es zwar nach wie vor nicht, doch Paul Chodas vom JPL fand genügend Gründe, um Lunar Prospector mit Abstand an die erste Stelle der Kandidatenliste für WT1190Fs Ursprung zu setzen.

Foto: Nasa

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Ein Puma mit zwei Unterkiefern

Normalerweise reicht ein Unterkiefer, um gut durchs Leben zu kommen. Dieser Puma aus dem US-Bundesstaat Idaho besaß allerdings zwei davon: einer saß an der richtigen Stelle, den zweiten trug er auf dem Kopf. Ein Jäger machte diese etwas gruselige Entdeckung im vergangenen Dezember nahe Preston. Der Mann hatte das Tier erschossen, nachdem es seinen Hund angegriffen hatte. Nach einer ersten Untersuchung durch Mitarbeiter der Jagd- und Fischereibehörde hielt man die Missbildung zunächst für ein Teratom – eine Krebsart, bei der aus pluripotenten Stammzellen Haare und Zähne hervorgehen können. Wildtierexperten erkannten allerdings, dass es sich in Wahrheit um etwas völlig anderes handelte: Der Puma trug offenbar einen Siamesischen Zwilling am Kopf, oder jedenfalls Teile von ihm. Der Fachbegriff für derartige Fehlbildungen lautet Craniopagus Parasiticus.

Foto: AP/Idaho Department of Fish and Game

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Sand ist das Gestein des Jahres 2016

Unter Gestein versteht man gemeinhin eine mehr oder weniger kompakte Masse, tatsächlich zählt aber auch Sand dazu – und dieser wurde nun von einem Expertengremium unter der Leitung des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler (BDG) sogar zum Gestein des Jahres 2016 auserkoren. Ähnlich wie auch beim Tier und bei der Pflanze des Jahres soll die Aktion Bewusstsein schaffen und zeigen, dass Sand gleichsam eine "bedrohte Spezies" darstellt. Sand – und hier insbesondere Quarzsand – ist eine unverzichtbare Ressource: Er wird unter anderem für die Herstellung von Glas, Solarzellen und Mikrochips benötigt. Abgesehen von Wasser wird kein anderer Rohstoff in so großen Mengen verbraucht. Wenn man an Bilder aus der Sahara oder von endlosen tropischen Stränden denkt, könnte man meinen, es gäbe dennoch für die nächsten Jahrtausende genug davon. Tatsächlich aber ist Sand kein schnell genug nachwachsender Rohstoff. Mittlerweile zeichnet sich eine Verknappung ab, teilweise wird Sand bereits illegal vom Meeresgrund gefördert – mit den entsprechenden ökologischen Folgen.

Foto: REUTERS/David Rouge

Nachwuchs im Affenwald

Gute Nachrichten aus einer Orang-Utan-Rettungsstation in Borneo: Ein dort im April 2015 zur Welt gekommenes Orang-Utan-Baby entwickelt sich prächtig. Das Saragih getaufte Jungtier lebt zusammen mit seiner Mutter Signe in der vom Tierschutzverein Vier Pfoten geleiteten Waldschule, wo seit 2007 gerettete Orang-Utan-Waisen gesund gepflegt und auf ein Leben in Freiheit vorbereitet werden. Signe ist das erste Orang-Utan-Weibchen, das ein Kind in der Waldschule der Rettungsstation zur Welt brachte. Diese Schwangerschaft war allerdings gar nicht geplant: Das Affenweibchen hatte eigentlich ein empfängnisverhütendes Implantat.

Foto: Vier Pfoten

Rätselhafte Werkzeugschöpfer

Vor rund 50.000 Jahren besiedelte der Homo sapiens zunächst Südostasien und dann Australien – so lautet die bisherige These. Nun präsentierten Wissenschafter um Gerrit van den Bergh von der australischen University of Wollongong auf Sulawesi entdeckte Steinwerkzeuge, die auf neue Aspekte der Besiedlungsgeschichte dieser Region hindeuten. Die insgesamt 270 urzeitliche Steinklingen vom Süden der indonesischen Insel wurden vor mindestens 118.000 Jahren, möglicherweise aber bereits vor fast 200.000 Jahren von größeren Felsen abgeschlagen – das jedenfalls ergab die Uran-Datierung von Beifunden. Wer die Schöpfer dieser Werkzeuge waren, bleibt vorerst rätselhaft. Möglicherweise wurden sie von Vertretern des Homo floresiensis hergestellt, aber auch Homo erectus oder der Denisova-Mensch aus Mittelasien kämen nach Ansicht der Forscher in Frage.

Foto: APA/AFP/NATURE/ERICK SETIABUDI

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Gestrandete Wale

In der letzten Woche kam es gleich zu zwei Walstrandungen von in mehrfacher Hinsicht erheblicher Größenordnung: An Stränden im Distrikt Thoothukudi im Süden Indiens sind am 12. Jänner mehr als 100 Grindwale angespült worden. Mindestens 45 der Tiere kamen ums Leben. Fischer hatten die vier bis sieben Meter langen Wale wieder ins Meer hinaus gezerrt, aber einige von ihnen kehrten wieder an den Strand zurück. Es war das erste Mal seit 1973, dass in der Region so viele Wale zugleich gestrandet sind.

Auch in Europa sind zwar weniger, dafür aber größere Kaliber gestrandet: An der Küste der niederländischen Wattenmeer-Insel Texel wurden ebenfalls am Dienstag fünf Pottwale angeschwemmt. Keiner der fünf Meeressäuger konnte gerettet werden. Experten wollen nun die Todesursache untersuchen. Warum sie in die Nordsee gelangt waren, ist noch unklar. Nach Angaben von Meeresbiologen hatten die Pottwale in dem untiefen Wasser kaum eine Überlebenschance. Bereits zuvor war es an Nordseestränden zu mehreren Pottwal-Strandungen gekommen. Innerhalb weniger Tage sind damit insgesamt zwölf Pottwale verendet. Laut Experten handelt es sich um das größte Pottwalsterben vor den Küsten Deutschlands seit dem 18. Jahrhundert.

Foto: REUTERS/Cris Toala Olivares

Zoowelt

Der älteste Zoo Brasiliens und damit auch einer der ältesten Tiergärten Südamerikas hat seine Pforten geschlossen: Vergangene Woche haben die Behörden den traditionsreichen Zoo von Rio de Janeiro gesperrt. Der Grund dafür: Die Betreiber waren nicht in der Lage, die chronischen Misstände, auf die offizielle Stellen bereits seit Jahren hingewiesen hatten, zu beseitigen. Der Zoo werde seiner Aufgabe als Erzieher zum Umweltschutz und zum Respekt der Tiere nicht gerecht, hieß es von Seiten der staatlichen Umweltbehörde Ibama am Donnerstag. Die Behörde forderte, die Tiere müssten "genügend Futter" erhalten und in "sauberen Gehegen" gehalten werden – offenbar wollte oder konnte man beides nicht gewährleisten. Im November wurde bereits eine Strafzahlung von umgerechnet rund 240.000 Euro verhängt, ab sofort sollen täglich rund 213 Euro hinzukommen. Die Stadtverwaltung von Rio erklärte, es gebe zwar Pläne für die Renovierung des Zoos, doch sei die Umsetzung vorerst gestoppt worden. Die Stadt sucht nach eigenen Angaben einen privaten Investor, der den Zoo innerhalb von zwei Jahren auf Vordermann bringen soll. (red, 17.1.2016)

Foto: APA/AFP/VANDERLEI ALMEIDA