Imst – Das Land Tirol will eine Einrichtung für eine zusätzliche Ärzteausbildung auf die Beine stellen. Das zusätzliche Universitätsstudium soll im Studienjahr 2018/19 mit 100 bis 120 Studienplätzen starten, erklärte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz nach der Klausur der Landesregierung in Imst. Nun werde ein Konzept ausgearbeitet.
Bei der Klausur wurde ein Grundsatzbeschluss für die Erstellung eines Konzeptes sowie die Klärung der rechtlichen Fragen verabschiedet, ergänzte der zuständige Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). Das Konzept soll bis Ende Jänner stehen. Eng kooperiert werden soll etwa mit der Medizinischen Universität Innsbruck und der Privatuniversität UMIT in Hall in Tirol. Als Standort für die Einrichtung komme entweder Hall oder Schwaz bzw. Vomp infrage, so Platter. Auch eine Einbindung von Südtirol und Vorarlberg sei angedacht, hieß es. Diesbezüglich gebe es bereits "politische Signale" aus beiden Ländern.
Ergänzung zum Medizinstudium
Der Fokus dieses zusätzlichen Studiums für Humanmedizin, in dem Allgemeinmediziner ausgebildet werden sollen, richte sich auf die Sicherstellung und Abdeckung der Gesundheitsversorgung in Tirol, meinten beide. Man steuere auf einen Ärztemangel zu, darum müsse der medizinische Nachwuchs im Land langfristig gesichert werden. Ziel sei es, dass möglichst viele Tiroler dort ihre Ausbildung absolvieren, erklärte Tilg. Für die neue Einrichtung soll das Universitätsakkreditierungsgesetz gelten. Hinsichtlich der Zugangsregeln gelte es noch rechtliche Abklärungen vorzunehmen, sagte der Landesrat. Tilg sah die angestrebte Ärzteausbildung jedenfalls nicht als Konkurrenz zum bestehenden universitären Medizinstudium, sondern als Ergänzung. (APA, 12.1.2016)