Kairo – Die Arabische Liga hat Saudi-Arabien im Konflikt mit dem Iran den Rücken gestärkt. In einer gemeinsamen Stellungnahme nach einem Treffen in Kairo verurteilten die arabischen Außenminister am Sonntag die Erstürmung der saudischen Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran.

Man stehe hinter dem Königreich und wende sich gegen die Politik des Iran, die religiöse Spannungen erzeuge und Terrorgruppen unterstütze.

"Diese Angriffe (...) reflektieren deutlich den Ansatz der iranischen Politik in der arabischen Welt", sagte der saudiarabische Außenminister Adel al-Jubair. Nur der Libanon unterschrieb die Stellungnahme nicht, weil die in seiner Regierung vertretene Schiitenmiliz Hisbollah darin mit Terrorakten in Verbindung gebracht wird.

Einflussreiche Regionalmacht

Ähnlich hatten sich am Samstag Vertreter des Golfkooperationsrates (GCC) positioniert. Unter den arabischen Ländern ist Saudi-Arabien die größte Volkswirtschaft und mit Abstand die einflussreichste Regionalmacht. Das Land dominiert die Arabische Liga und den GCC.

Im sunnitischen Saudi-Arabien waren vor gut einer Woche ein prominenter schiitischer Geistlicher und 46 weitere Menschen hingerichtet worden. Eine aufgebrachte Menge stürmte danach aus Protest die saudische Botschaft in Teheran. Saudi-Arabien und andere arabische Staaten brachen danach ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran ab oder fuhren sie zurück. (APA, 9.1.2015)