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Südkoreanischer Soldat neben Lautsprecheranlage in in der südkoreanischen Grenzstadt Yeoncheon.

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Ein US-Bomber vom Typ B-52 hat den Luftwaffenstützpunkt Osan am Sonntag überflogen.

Foto: AP Ahnn Young-joon

Seoul/Pjöngjang – Die USA haben ihre Truppen in Südkorea in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Hintergrund sind die Spannungen nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten als "Abschreckung" stationiert.

Der Kommandant der gemeinsamen südkoreanisch-amerikanischen Streitkräfte, Curtis Scaparotti, habe den Befehl bei einem Inspektionsbesuch der Truppen erteilt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag.

"Ich will, dass ihr auf lange Sicht die höchste Bereitschaftsposition einnehmt, weil geplante gemeinsame Militärübungen vor uns liegen", sagte Scaparotti. Die beiden Alliierten USA und Südkorea bereiten sich derzeit auf ihre alljährlichen Frühjahrsübungen vor. Diese sollen laut Yonhap Ende Februar beginnen.

Nordkorea wirft den USA regelmäßig vor, mit diesen Manövern einen Angriff vorzubereiten. Die USA und Südkorea bestreiten dies. Südkoreas Generalstabschef Lee Sun-jun warnte bei der gemeinsamen Truppeninspektion mit Scaparotti, dass Nordkorea sich zu Provokationen hinreißen lassen könnte.

Machtdemonstration mit US-Unterstützung

Am Sonntag hatten die USA als Demonstration militärischer Stärke einen B52-Langstreckenbomber nach Südkorea geschickt. Der Bomber war nach einem Flug im Nordwesten des Landes aber wieder zu seinem Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam zurückgekehrt. Der Flug war eine Reaktion auf den Atomtest am vergangenen Mittwoch.

Das isolierte Regime behauptet, bei dem Test sei erstmals eine Wasserstoffbombe gezündet worden. Der Test hatte weltweit Empörung ausgelöst. Erste Analysen der im Ausland gemessenen Erschütterungen deuten westlichen und südkoreanischen Experten zufolge aber eher auf den Test einer herkömmlichen Atombombe hin als auf die Zündung einer erheblich stärkeren H-Bombe.

Auch der deutsche Physiker und Rüstungsforscher Götz Neuneck glaubt nicht, dass Nordkorea eine klassische Wasserstoffbombe gezündet hat. Für eine Bombe von solchem Ausmaß fehle Nordkorea das Know-how, sagte Neuneck in einem Interview mit "Zeit.de". Aber eine "fusionsverstärkte Atombombe" sei "vorstellbar und schlimm genug". (APA, 11.1.2016)